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diesem Zusammenhang ergibt, ist die, inwieweit die Vorteile der Preisgabe von
Geodaten die potenziellen Gefahren/Nachteile aufwiegen. Im Rahmen der schu-
lischen Umsetzung besteht bei der Thematisierung derartiger Sachverhalte die
Gefahr der Überforderung der SuS ( cognitive load-theory , vgl. Sweller 1988),
andererseits bietet diese Komplexität unter Berücksichtigung anderer Theorien
auch Chancen (vgl. z. B. cognitive flexibility-theory , vgl. Spiro et al. 1992). Im
Hinblick auf die didaktisch-methodische Anbahnung entsprechender Kompeten-
zen bringen Höhnle et al. (under review) das Prozessmodell der Entscheidungs-
findung nach Betsch/Haberstroh 2005 sowie Bögeholz/Barkmann 2003 in die
Diskussion, welches sinnvolle Anknüpfungspunkte liefern könnte. Ihr Entwurf
wurde hinsichtlich des Schwerpunkts dieses Beitrags (vgl. Box Gestaltungssitua-
tion in Abb. 1 und Kompetenzdimension 1) inhaltlich leicht überarbeitet und
gestalterisch neu umgesetzt (vgl. Abb. 1 auf der folgenden Seite).
Auf der Basis der relevanten Phasen in Entscheidungs- und Gestaltungssituatio-
nen weisen die Autoren dabei in Anlehnung an das Göttinger Modell der Bewer-
tungskompetenz fünf zentrale Kompetenzdimensionen hinsichtlich der Themati-
sierung von locational privacy ( Bögeholz/Barkmann 2003) im Unterricht aus (1.
bildete den Schwerpunkt dieses Beitrags):
1.
Kennen und Verstehen von Geodatenspuren und locational privacy
(= Bewusstsein um und technisches Verständnis über die alltägli-
che, eigene Produktion von Geodaten)
2.
Kennen und Verstehen von Werten und Normen (= Kenntnis über
zentrale Grundelemente ethischen Basiswissens sowie Fähigkeit
zur Unterscheidung geodatenbezogener Werte/Normen gegenüber
entsprechenden
Meinungen/Aussagen/Emotionen;
Privatheit,
Machtstrukturen etc. (eigene Ergänzung))
3.
Generieren und Reflektieren von Sachinformationen (= Fähigkeit
zur Identifikation möglicher Optionen zur Lösung einer konkreten
Gestaltungsaufgabe im Umgang mit Geodaten; unter Berücksichti-
gung von locational privacy (eigene Ergänzung)
4.
Bewerten, Entscheiden und Reflektieren im Mentalraum
(= Fähigkeit zur systemischen Abwägung und Auswahl von Gestal-
tungsoptionen im Umgang mit Geodaten vor dem Hintergrund von
Werten/Normen unter Anwendung von Entscheidungsstrate-
gien/Bewertungsstrukturwissen und deren kritischer Reflexion)
5.
Erfolgreiche Umsetzung der gewählten Gestaltungsoption (= Re-
flektierter Umgang mit Geodaten beim alltäglichen Geographien-
Machen)
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