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Ein Spieler-Entwurf „SimCity 4 Deluxe: Sehr große Stadt“ stellt am Ende das
eigene Fazit vor:
„Das Geheimnis → Gute Verkehrswege, Sicherheit, Bildung und Gesundheit.
Zögert auch nicht, großflächige Parks anzulegen. - das verbessert in jedem Fall
die Attraktivität. Auch ist es von Vorteil, nur Gewerbe anzulocken und die In-
dustrie in Nachbarstädte zu scheuchen. Haltet auf jeden Fall die Steuern für die
Zielgruppe unter 8%.“ (Schreibfehler im Orig.)
Andere Stadtplanungs-Spieler äußern sich ebenfalls in ihren Entwürfen über
ihr Konzept und den Zeitaufwand: von „einigen Stunden“ bis zu „einer Woche“.
Lesenswert, kritikwürdig, entlarvend.
In den „Trendinformationen.de“ von 2011 (s. Fußnote 2) wurde als Vorteil
des Denkens im Algorithmus der neuen Apps u. a. genannt: „Sie zwingen zur
Kürze und zur Beschränkung auf das Wesentliche, weil etwa Twitter nur 140
Zeichen pro Nachricht zulässt.“
Man kann am oben zitierten Text zum SimCity-Entwurf „Sehr große Stadt“
ablesen, was im Kopf des jungen Stadtplanungsspielers „abgeht“, mit der Twit-
ter-Deckelung vom Klicken zum Denken (in dieser Reihenfolge). Ein Satz wie
„Auch ist es von Vorteil, nur Gewerbe anzulocken und die Industrie in Nachbar-
städte zu scheuchen“ folgt zwar dem Spiele-Ziel, den „Wohlstand“ der Stadt
positiv zu beeinflussen; er wäre aber allein schon ein Grund für die Schulnote
„Mangelhaft“. Und das nach einer ganzen Woche Arbeit und bei einem so per-
fekten (vorprogrammierten) Design - würde der Schüler sowohl die Werte der
Welt wie die der Schul-Welt noch verstehen?
Wenn der Schüler selbst das Medium und Werkzeug SimCity ernsthaft zum
Weltverstehen und Geographie-Machen nutzen und dafür selbst im wikipedia-
verfügbaren Text (siehe Wikipedia o.J.) nachlesen würde, was das Spiel will,
was es erlaubt und wo es technisch und konzeptionell hakt (z.B. das neue Regi-
ons-Konzept und eine Kritik daran), dann würde er sich
ernsthaft
mit der Simu-
lation von Stadtentwicklung und -planung befassen können. Dann würde er auch
die Note (Sehr) „Mangelhaft“ für seinen Erläuterungstext verstehen.
Es würde sich lohnen, die selbstkritische Vorstellung von SimCity in Wi-
kipedia genauer zu lesen; man kann daran erkennen, wie sich das Konzept ent-
wickelt, welche Kritiken aufgenommen bzw. selbstständig gefunden wurden und
wie die thematische Komplexität erweitert wird. Es lässt sich schon daraus die
Passung von Spiel und Realität beurteilen.
Die Spieler sollten den Anspruch des Spiels (s.o.) nachlesen, verstehen und
ernst nehmen. Sie sollten aber auch lernen, diesen Anspruch und die technischen
Möglichkeiten selbst auf den Prüfstand zu stellen. Sie sollten ein Denken im
Tunnelblick von Planern (oder Programmierern) erkennen und den kategorialen
Horizont erweitern (z.B. im Stichwort „
SimCity-Societies
“).
