Geography Reference
In-Depth Information
ligen Kategorienbildung in der Legende fällt hier beispielsweise auf, dass beina-
he alle textlichen Informationen der Seite weder auf Arabisch noch auf Hebrä-
isch, sondern in Englisch gegeben werden. Zur perimap einer Karte im Internet
zählen wir jedoch auch alle weiteren Seiten des jeweiligen Internetauftrittes.
Diese müssen ebenfalls bei der Analyse berücksichtigt werden. So wird bei-
spielsweise der Eindruck einer sprachlichen Einseitigkeit zumindest abgemildert,
weil die Hintergrundinformationen zur Karte ( about this map ) auch in arabischer
und hebräischer Übersetzung vorliegen.
Die epimap einer web2.0-Karte verstehen wir als Gesamtheit ihrer Verlin-
kungen von ( backlinks ) und zu anderen Internetseiten. Diese Quell- und Zielsei-
ten von Querverweisen im Internet muss man in die Analyse einer web2.0-Karte
einbeziehen um zu verstehen, in welchem diskursiven Umfeld diese Karte von
ihren Anbietern bzw. von anderen positioniert wird.
Durch die Anwendung dieses Verständnisses von map-paramap lässt sich
etwas über die Rhetoriken der Karte erfahren und darüber, in welche Diskurse
die Karte eingebunden ist. Gleichwohl bleiben die umgebenden Diskurse und
Institutionen verborgen. Genau das ist aber eine der besonderen Herausforderun-
gen von kollaborativ erstellten Karten im web2.0 mit diffuser Autorenschaft.
Wer ist eigentlich die crowd hinter der Karte und nach welchen Algorithmen
funktioniert ihre Zusammenarbeit?
Um sich dieser Frage zu nähern nehmen wir im Folgenden auch den Entste-
hungshintergrund der Karte ins Blickfeld.
5.2 Entstehungszusammenhänge
Dieser zweite Schritt der Kartenanalyse ist als eine Rekonstruktion auf der Basis
direkt zugänglicher Informationen zu begreifen, bleibt also explizit auf der Ebe-
ne diskursiver Aussagesysteme. Um den Entstehungshintergrund von web2.0
Karten systematisch nachzuvollziehen schlagen wir drei Wege vor.
I.
Komposition:
Der erste Weg führt über die Herstellung der eigentlichen der Karte. Von
wem wurde diese Karte wie programmiert? Über den Anbieter selber erhal-
ten wir sehr spärliche Auskünfte auf der Seite „about this map“. Statt einer
Berufung auf die Autorität eines staatlichen Amtes oder einer internationa-
len Organisation bezeichnet der oder die AutorIn sich als “a volunteer in the
United States who works with groups advocating for human rights in Isra-
el/Palestine”. Auf anderen - web2.0-spezifischeren - Ebenen lassen sich je-
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