Geography Reference
In-Depth Information
ming interface
(API)
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in den Quellcode einer Internetseite können somit auch
interessierte Laien große Datenbanken anzapfen, deren Inhalte kombinieren,
modifizieren und in Form einer eigenen Karte visualisieren und veröffentlichen -
ohne dass dafür eine kartographische Ausbildung im traditionellen Sinn erforder-
lich wäre. Wie insbesondere der Erfolg von „OpenStreetMap“ (OSM) zeigt, gilt
diese Pluralisierung der Kartenherstellung auch für die zu Grunde liegenden
Basiskarten. Diese Öffnung der kartographischen Praxis, die von euphorischen
Autoren auch als „Demokratisierung der Kartographie“ beurteilt wird (Buckin-
gham/Dennis 2009), beschränkt sich schon längst nicht mehr auf kartenaffine
Webdesigner. Projekte wie OSM oder die meisten Plattformen für webbasierte
Geographische Informationssysteme (GIS) wurden und werden, ganz im Sinne
des
crowdsourcing
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, so gestaltet, dass sie möglichst einfach und intuitiv zu be-
dienen sind.
Neben dieser Pluralisierung der Kartenherstellung steigt der Bestand an onli-
ne verfügbaren Geodaten rapide an. Ein zweiter zentraler Trend liegt somit in
einer Vervielfältigung und zunehmenden Allgegenwart von Geodaten, die in
web2.0 Karten eingebunden werden können. Zum einen ist dies eine Folge der
neuen Partizipationsmöglichkeiten und der daraus resultierenden Vervielfachung
der Produzenten georeferenzierter Informationen. Zum anderen werden aber
auch abseits der web2.0 Kartographie zunehmend Geodaten erhoben: immer
mehr große Datenbanken integrieren mit
geotags
Informationen zur Verortung
von Videos, Bildern oder Artikeln in ihre Datenstrukturen. Viele Digitalkameras
sind GPS-fähig und erstellen ein solches
geotag
schon bei der Aufnahme von
Fotos. Des Weiteren bieten Smartphones vielfältige Möglichkeiten zur Nutzung,
aber auch Produktion von Geodaten unterschiedlichster Art. Die Verbreitung von
location based services
ist sowohl Folge als auch Ursache hiervon. Auch soziale
Netzwerke wie facebook, twitter oder foursquare integrieren in zunehmendem
Maße
geotags
in ihre Oberflächen. Zur Vervielfältigung von Geodaten tragen
nicht zuletzt auch die Open Data Politiken einer Reihe von öffentlichen Instituti-
durch die Vermischung von Informationen und einer Karte aus, bzw. die visuelle Darstellung eines
(oder mehrerer) Datensätze auf einer Basiskarte. Die Verknüpfung zwischen Karte und Information
wird über Georeferenzen in Datensätzen hergestellt.
Map mashups
bieten also die Möglichkeit,
unterschiedlichste Daten in Form einer Karte zu visualisieren, was sie gerade für Internetseiten als in
hohem Maße visuelles Kommunikationsmedium besonders attraktiv macht.
3 Mit
application programing interfaces
(APIs) werden Programmier-Schnittstellen für die Abfrage
bestimmter Informationen bezeichnet, die von Datenanbietern (wie „Google“ im Fall von
„GoogleMaps“) zur Verfügung gestellt werden können.
4 Unter
crowdsourcing
versteht man die Generierung von Online-Inhalten (
sourcing
) durch die
Beteiligung einer Vielzahl von Freiwilligen (der
crowd
). Prominente Beispiele von crowdsourcing-
Projekten sind Wikipedia oder Youtube, wo sämtliche Inhalte unentgeltlich durch Anwender erstellt
werden.