Geography Reference
In-Depth Information
maßgeblich mit dem Siegeszug des mobilen Internets verbunden sind und deren
marktwirtschaftlicher Erfolg eben von der Idee des Wachstums und der Profit-
steigerung bestimmt wird: der bereits genannte Hard- und Softwareproduzent
Apple und der Suchmaschinen- und Softwaregigant Google. Geld verdienen lässt
sich dabei vor allem mit personalisierten Informationen und darauf abgestimm-
ten Werbungspaketen.
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geo@web und die Hintergründe
Diese kaleidoskopartig vorgestellten Blicke auf den medial und technologisch
durchwirkten Alltag und die dabei zutage tretenden räumlichen Praktiken sollen
in diesem Band die Gesamtheit an geographischen und geographiedidaktischen
Fragen eröffnen, die aus den Neuerungen samt sozialer Konsequenzen erwach-
sen. Das Chiffre geo@web steht hierbei Pate für jenes Konvolut an Fragen und
Herausforderungen. Das Schriftzeichen @ trennt dabei die Sphären von geo und
web für einen analytischen Zugriff, dient aber gleichfalls als Klammer für die
Verwobenheit von geo und web innerhalb alltäglicher Handlungsvollzüge. Ent-
lang der Begriffe Medium, Räumlichkeit und geographische Bildung wird später
der Fragenkomplex um geo@web für eine Bezugnahme in diesem Sammelband
geöffnet.
Die eingangs genannten Beispiele, Szenarien und Praktiken weisen qualitati-
ve und strukturelle Gemeinsamkeiten auf, die sich vor verschiedenen begriffli-
chen und theoretischen Hintergründen ordnen lassen. Zentrales Bindeglied ist
das gewandelte und sich wandelnde Web an sich. Besonders vielfältig und zu-
gleich markant spiegelt sich dieser Wandel zunächst im Topos des web2.0 wie-
der. Schlagworte wie social web und social media - und noch vielmehr deren
Implikationen - machen deutlich, dass das Internet nicht mehr nur wie in seinen
Anfängen eine digitale Bibliothek ist, sondern eine lebensweltlich wirksame und
wirkmächtige Größe. Längst ist, wie oben angedeutet, der postulierte Parallel-
raum einer virtuellen Welt, der schon immer nur aus den Bedürfnissen der Le-
benswelt heraus denkbar war, zu einem Layer (engl. Schicht) geworden, der die
Lebenswelt nahezu untrennbar hin zu einer digitalen Gesellschaft durchwirkt.
Über mobile Endgeräte und das internet of things (Tuters/ Vanelis 2006) sind
Akteure beständig online. Im medialen Strom werden ständig Deutungen produ-
ziert, konsumiert und ausgetauscht. Das Schlagwort augmented reality (Milgram
et al. 1994, Rosenblum et al. 2012) und die in den Informationswissenschaften
präsente Idee eines Virtualitäts-Realitäts-Kontinuums (Milgram et al. 1994)
repräsentieren das gestiegene Bewusstsein über den handlungswirksamen Zwi-
schenraum der Deutungen.
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