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Sicherheit
und Kriminalität
Betrug
Reisende verwenden das Wort „Be-
trug“ oft in Zusammenhang mit
überhöhten Preisen auf Märkten oder
für kleine Dienstleistungen. Was ist
dran an diesem Vorwurf? Ein Händler,
der etwas versteht von seinem Ge-
schäft - und das darf man annehmen,
schließlich verdient er damit seinen
Lebensunterhalt -, wird schnell erken-
nen, ob Sie eine Ware tatsächlich ha-
ben wollen oder nur mal nachfragen.
Wenn Sie auf eine Sache „scharf“ sind,
geht der Preis hoch. Der Geschäfts-
mann hat natürlich auch sofort be-
merkt, dass Sie „Vazaha“ sind und so-
mit über mehr Geld verfügen als sein
normaler madagassischer Kunde -
auch das treibt den Ausgangspunkt
der Preisverhandlung nach oben.
Schließlich wird er herausfinden, ob
Sie sich über das madagassische Preis-
niveau im Allgemeinen und das der
von ihm gebotenen Ware im Besonde-
ren im Klaren sind - da das meist nicht
der Fall ist, geht der Preis noch einmal
hoch. Wenn Sie dann zu diesem
„überhöhten“ Preis kaufen, hat er kein
schlechtes Gewissen und fühlt sich
auch nicht als Betrüger. Er hat Sie nicht
getäuscht, nicht zum Kauf gezwungen
und Ihnen nicht die Unwahrheit ge-
sagt; er hat schlicht einen Preis ge-
nannt, den er für passend hielt. Wa-
rum also von „Betrug“ sprechen? Sie
haben erhalten, was sie haben wollten,
und gegeben, was es (Ihnen) wert war.
Betrug im Sinne einer unlauteren
Täuschung liegt allerdings vor, wenn
Sie auf die falschen Versprechungen
Anmerkung: Grundsätzlich und gera-
de vor dem Hintergrund der innenpo-
litischen Krise im Land - ein Ende war
im August 2009 noch nicht abzusehen
- sollten vor Reiseantritt die Reise- und
Sicherheitshinweise des Auswärtigen
Amtes beachtet werden, nachzulesen
unter www.auswaertiges-amt.de/di-
plo/de/Laenderinformationen/Mada-
gaskar/Sicherheitshinweise.html.
Tagsüber kann man sich in den Städ-
ten und auf dem Land im Allgemeinen
frei und relativ sicher bewegen. Den-
noch wird auch von Überfällen, Dieb-
stählen und Einbrüchen berichtet. Be-
troffen sind auch Touristen. Erhöhte
Vorsicht ist angezeigt.
Nach Einbruch der Dunkelheit
wird in allen städtischen Gebieten von
Spaziergängen, ob allein oder zu meh-
reren, aus Sicherheitsgründen abgera-
ten. Besondere Vorsicht sollte auf den
Umgang mit Wertsachen und Perso-
nalpapieren - auch innerhalb von Ho-
tels - verwendet werden.
Buchtipps - Praxis-Ratgeber:
Matthias Faermann
Schutz vor Gewalt
und Kriminalität unterwegs
Birgit Adam
Als Frau allein unterwegs
(beide Bände R EISE K NOW -H OW Verlag)
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