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der Insel durch die Merina drohte, bat
Tsiomeko Frankreich um Hilfe gegen
die Angriffe vom Festland. 1840 unter-
schrieben die Königin und ihre Ratge-
ber einen Vertrag, durch den sie ihre
Rechte und ihre Souveränität über die
Insel an den französischen König ab-
traten. 1843 verstarb die noch junge
Königin und hinterließ als Nachfolger
ihren Sohn Ranu. Die militärische
Präsenz Frankreichs hielt zwar die
Merina ab, die Insel zu erobern, den-
noch folgten Jahre der Unruhe. Die
auf dem Festland zurückgebliebenen
Sakalava waren einerseits froh, von
Frankreich vor den Merina geschützt
zu werden, andererseits wollten sie
sich aber auch den Kolonialherren
nicht unterordnen. Der Aufstand je-
doch war vergeblich, Frankreich
schaffte von La Réunion Soldaten und
Waffen heran und kolonisierte Nosy
Be als Produktionsstätte für Gewürze,
Zuckerrohr und Ylang-Ylang. General
de Hell, Gouverneur auf La Réunion,
gründete nahe dem Dorf Andoany ei-
nen Hafen und das koloniale Verwal-
tungszentrum. Wie auf La Réunion,
wo er ein Bergdorf „Hellbourg“ be-
nannte, verewigte sich der Gouver-
neur auch auf Nosy Be, indem er das
Städtchen in „Hell-Ville“ umtaufte, ein
Name, den auch Madagassen im Ge-
spräch mit „Vazaha“ benutzen.
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