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ten zu erkundenden Naturreservats in
Madagaskar angenommen. Genau ge-
nommen darf das Reservat nach wie
vor nicht betreten werden. Mit Gel-
dern der UNESCO wurden jedoch
Wege erschlossen, auf denen man am
Rande des Reservats wandern kann
und einen Eindruck von der spekta-
kulären Landschaft bekommt. Ledig-
lich in China, in der Provinz Yunnan,
gibt es mit dem Peak Forest eine ähn-
liche und auf gleiche Art entstandene
Sakaizan'i Madagasikara
- Freunde Madagaskars
Belo, um die Hilfen dort zu organisieren. Auf
Dauer erwies sich diese Organisation jedoch
als unzureichend. Erforderlich war eine Pro-
jektleitung vor Ort. Adolphe Randriamam-
pandry, Gymnasiallehrer, Mikrobiologe und
zeitweise Haifischfänger, erklärte sich im Jahr
2000 bereit, als Projektleiter für den Verein
nach Belo sur Tsiribihina zu gehen. Der „Pi-
rat“ - so genannt wegen seiner Haifischer-
karriere und entsprechendem Outfit - ver-
fügte nicht nur über entwicklungspolitisches
Wissen durch Studienaufenthalte an den Uni-
versitäten Genf und Alexandria, sondern
auch über genaue Kenntnis der Kultur und
Mentalität der Sakalava- und Vezo-Bevölke-
rung der Region.
Adolphe hat in Belo ein Haus angemietet
und darin ein kleines Bildungszentrum mit
einer Bibliothek eingerichtet. Er betreut dort
unter anderem die Stipendiatengruppe des
Vereins, etwa zwanzig arme Kinder, deren
Schulbesuch nur durch deutsche Patenschaf-
ten sichergestellt werden kann. 2007 hat erst-
mals eine der Stipendiatinnen erfolgreich die
Abiturprüfung bestanden. Mit der Grund-
schule Bemarivokely wurde die Zusammen-
arbeit intensiviert, in einem Raum ein Atelier
eingerichtet, in dem die Lehrkräfte vom Ver-
ein zur Verfügung gestellte Geräte - Nähma-
schinen und Musikinstrumente - benutzen
können. Im Büro der Schulleiterin unterhal-
ten die Freunde Madagaskars eine Schulapo-
theke. Sie planen den Bau eines kleinen Inter-
nats für Stipendiaten, die kein angemessenes
Zuhause haben.
Außerdem werden Kultur, Folklore und
Kilalaky, der traditionelle Tanz der Region Ve-
zo, gefördert. Das vom Verein organisierte
Konzert Voajanahari der madagassischen
„Während unserer dritten Madagaskar-Rei-
se im Januar 1993 sind wir am Ende einer
viertägigen Flussfahrt in einer Piroge in der
kleinen westmadagassischen Stadt Belo sur
Tsiribihina gelandet. Dort lernten wir den
Direktor der Grundschule Bemarivokely
kennen. Damals besuchten 600 Kinder die
aus fünf Gebäuden bestehende Schule, die
teilweise in einem sehr marodem Zustand
waren: Es regnete durchs Dach, Fledermäu-
se hausten im Gebälk. Es mangelte einfach
an allem: Nicht einmal für die Lehrer gab es
genug Schulbücher, den Kindern fehlten
Hefte, Stifte, Bücher. Sportgeräte, Bälle etc.
waren nicht vorhanden. Besonders berühr-
te uns, dass ein Großteil der Kinder aus
Mangel an Essbarem hungrig im Unterricht
saß.“ So kam es zur Gründung eines Ver-
eins, der es sich zur Aufgabe gemacht hat,
Schulbildung, Gesundheit und Ernäh-
rung der Kinder in dieser Stadt zu fördern.
Zuallererst hat der Verein finanzielle
und materielle Hilfen für die Grundschule
organisiert. Schulbänke wurden beschafft,
das Dach eines Gebäudes erneuert, für
Wasser- und Stromanschluss wurde gesorgt
und die nötigsten Lehr- und Lernmittel be-
reitgestellt. Das einfache Krankenhaus in
Belo bekam notwendige Medikamente, ein
biokulares Mikroskop und wurde mit Ma-
tratzen für die Krankenbetten ausgestattet.
Joséa Razakarisoa, die erste ehrenamt-
liche madagassische Mitarbeiterin des Ver-
eins, koordinierte das Projekt von Antana-
narivo aus und fuhr mehrmals im Jahr nach
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