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Aktivitäten des DPZ in Madagaskar sind
durch ein Rahmenabkommen mit dem Mi-
nisterium für Umwelt, Wasser und Forsten
(MINEEF) vom September 2005 definiert
und langfristig abgesichert. Forschungspro-
jekte werden in Absprache mit dem Zoologi-
schen Institut (Département Biologie Anima-
le) der Universität Antananarivo geplant und
in einem Tandem-Modell umgesetzt, in dem
jeder deutsche Student oder Wissenschaftler
mit einem madagassischen Partner zusam-
menarbeitet. Die Arbeiten vor Ort werden
mit dem CFPF Morondava koordiniert und
von der lokalen Forstbehörde (CIREF Moron-
dava) begleitet. Einzelne Forschungsprojekte
werden in Kooperation und Abstimmung mit
lokalen Nichtregierungsorganisationen (Du-
rell Wildlife und Fanamby) durchgeführt.
Die Feldstation des DPZ steht prinzipiell
für externe Nutzer zur Verfügung, wobei Mit-
arbeiter des DPZ und assoziierte Studenten
der Universität Göttingen bei der Vergabe
der limitierten zehn Arbeitsplätze den Vor-
zug bekommen. Interessierte potenzielle Sta-
tionsnutzer sollten ihre Pläne mindestens
sechs Monate vorher mitteilen. Sofern Kapa-
zitäten frei sind, steht die Station gegen Ge-
bühr auch externen Forschern offen. Arbeits-
plätze für Stationsnutzer von außerhalb des
DPZ werden nach dem Prinzip „fïrst come,
first serve“ verteilt, wobei von DPZ-Seite be-
sonderes Interesse an Arbeiten besteht, die
sich mit Wirbellosen, Amphibien, Reptilien
und Vögeln oder botanischen Themen be-
schäftigen. Alle geplanten Aufenthalte und
Projekte werden von Prof. Dr. Peter Kappeler
koordiniert.
Aufgrund von Platzproblemen und bisheri-
gen Erfahrungen sind in der Regel für Studie-
rende von außerhalb Göttingens mit einem
Interesse an Praktika oder externen Arbeiten
keine Arbeitsplätze verfügbar. Bei Interesse
an praktischer Erfahrung in der Feldarbeit
gibt es aber die Möglichkeit, an einem Kurs
der Tropical Biology Association in Kirindy
teilzunehmen. In Kirindy wurde in den drei,
insgesamt 150 Hektar umfassenden Studien-
gebieten im Wald ein Wegesystem von na-
hezu 100 km Länge angelegt.
mad063 Foto: kh
Feldstation des
Deutschen Primaten-
zentrums (DPZ)
Göttingen in Kirindy
Die Abteilung Verhaltensökologie und So-
ziobiologie des Deutschen Primatenzen-
trums (DPZ) Göttingen betreibt seit 1993
eine Feldstation in Madagaskar. Diese be-
findet sich auf dem Gebiet der Forstkon-
zession des Centre de Formation Professio-
nelle Forestière CFPF im Forêt de Kirindy.
Dieser Wald 60 km nördlich von Moronda-
va beherbergt acht Lemurenarten (Micro-
cebus berthae, Microcebus murinus, Mirza
coquereli, Cheirogaleus medius, Phaner fur-
cifer pallescens, Lepilemur ruficaudatus, Eu-
lemur fulvus rufus, Propithecus v. verreauxi),
auf die sich die Forschungsaktivitäten kon-
zentrieren.
Die Untersuchungen beschäftigen sich
mit dem Verhalten und der Ökologie der
Lemuren. Außerdem werden systematische
Erhebungen über die Verteilung und die
Vorkommen von Lemuren und anderen be-
drohten Arten in angrenzenden Wäldern
und Waldfragmenten der Region durchge-
führt. Diese Daten fließen direkt in laufen-
de Naturschutzaktivitäten vor Ort ein.
Aufgrund der außergewöhnlichen Biodiver-
sität und massiven Zerstörung der verblei-
benden Trockenwälder wurde diese Regi-
on im März 2006 in Form eines „Site de
Conservation“ unter Schutz gestellt. Die
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