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ihren nächsten Verwandten, den Moh-
renmakis (Eulemur macaco macaco)
äußerlich sehr ähnlich. Die Weibchen
sind beige-braun, die Männchen kom-
plett schwarz gefärbt. Die Unterschie-
de bestehen in den blauen Augen und
dem Fehlen von Ohrbüscheln. Immer
noch gehört der Sclater's Maki zu den
am wenigsten erforschten Halbaffen-
arten.
Die Sclater's Makis und andere im
Nationalpark Sahamalaza/Nosy Ra-
dama lebende Lemuren sind durch
Bejagung und unmittelbare Zerstö-
rung ihres Lebensraumes bedroht.
Überall in Madagaskar wird der ver-
bleibende Wald fortwährend mit dem
Ziel abgeholzt, Neuland für Ackerwirt-
schaft oder Viehzucht zu gewinnen,
Tropenhölzer (Palisander) zu schlagen
und gewinnbringend zu verkaufen
oder Edelsteine und Erze zu fördern.
Der Sclater's Maki wurde von der In-
ternational Union for the Conserva-
tion of Nature (IUCN) als „critically
endangered“ (kritisch gefährdet) ein-
gestuft.
Die Association Européenne pour
l'Etude et la Conservation des Lému-
riens (AEECL) ist eine Vereinigung von
etlichen europäischen zoologischen
Gärten und Universitäten zur Erfor-
schung und Erhaltung von Madagas-
kars bedrohten Lemurenarten. Das
Flaggschiff-Projekt, an dem AEECL seit
Jahren zusammen mit der madagassi-
schen Nationalparkbehörde Madagas-
car National Parks und weiteren, auch
internationalen, Partnern arbeitet, ist
der effektive Schutz der letzten Scla-
ter's Makis auf der Sahamalaza-Halb-
insel. Zusätzlich haben die Mitglieds-
zoos im Rahmen des Europäischen
Zooverbands EAZA ein Erhaltungs-
zuchtprogramm für den Sclater's Ma-
ki und andere Lemurenarten initiiert.
Die Halbinsel Sahamalaza ist der
beste Ort, um die stark gefährdeten
Blauäugigen Mohrenmakis zu sehen
und mit etwas Glück nachts den nörd-
lichen Riesenmausmaki (Mirza zaza)
zu beobachten. Der erst im Juli 2007
errichtete Nationalpark Sahamalaza/
Nosy Radama ist zudem der einzige
Ort, an dem man den erst vor weni-
gen Jahren wissenschaftlich beschrie-
benen Sahamalaza-Wieselmaki (Le-
pilemur sahamalazensis) findet.
Den Ankarafa-Wald in Sahamalaza
erreicht man nach einer einstündigen
Bootsfahrt von Analalava ins Fischer-
dorf Marovato und einen anschließen-
den zweistündigen Fußmarsch ins In-
nere der Halbinsel. Ein Boot sowie lo-
kale Fremdenführer können in Analala-
va arrangiert werden (über das AEECL-
Büro oder das Hotel Talio). Analalava
wird leider nicht mehr von Air Mada-
gascar angeflogen, aber die National-
straße von Antananarivo in die regio-
nale Hauptstadt Antsohihy ist mittler-
weile gut ausgebaut (ca. 15 Stunden
Fahrt mit dem Taxi-Brousse). Von Ant-
sohihy kann man ein Buschtaxi oder
eine kleine Fähre nach Analalava neh-
men (ca. 12 bzw. 5 Stunden Fahrtdau-
er). Es wird empfohlen, die Reise mit
einem der in Antananarivo oder Antsi-
ranana ansässigen Reiseunternehmen
zu planen. Die Halbinsel Sahamalaza
kann man auch per Boot oder Piroge
von Maromandia aus erreichen (s.u.).
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