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(Vohémar) dient als Exporthafen für al-
le Produkte der Region. Die reichen
Ernteerträge finanzieren den regelmä-
ßigen Neubau des Straßennetzes zwi-
schen diesen Orten und des Hafens
von Iharana (Vohémar), die im Durch-
schnitt alle zwanzig Jahre von einem
heftigen Zyklon zerstört werden. Der
letzte tobte im Frühjahr 2000 einen
Tag und eine Nacht - und hinterließ
abgedeckte Häuser, eingestürzte Brü-
cken und zerstörte Ernten.
Rund um Antalaha und Sambava
wird bis heute gut 70% der Welternte
an Vanille eingebracht, die Senke
rund um Andapa ist das drittgrößte
Reisanbaugebiet Madagaskars, Ihara-
na (Vohémar) schließlich liegt an ei-
nem erstklassigen natürlichen Hafen,
über den ein Großteil der Ernte der
Region verschifft wird. Auch für Natur-
liebhaber bietet diese Küste fast alles,
was man sich vorstellen kann: uner-
schlossene Urwälder, unendliche wei-
ße Strände, friedliche Seenlandschaf-
ten, riesige Kokospalmplantagen, wei-
te, grüne Weidelandschaften und Tro-
ckensavannen mit Baobabs und Dor-
nengewächsen. Doch der Nordosten
ist vom übrigen Land weitgehend ab-
geschnitten. Nach Süden fehlt eine
Straße zwischen Antalaha und Maro-
antsetra und auch die weitere Strecke
nach Süden bis Toamasina (Tamatave)
ist nur bei anhaltend trockener Witte-
rung mit einem guten Geländewagen
befahrbar. Nach Norden gibt es mit
der 170 km langen RN 5a zwischen
Iharana (Vohémar) und Ambilobe eine
in der Trockenzeit recht gute Piste, die
man in 5-6 Stunden bewältigen kann.
Sobald es aber regnet, bleibt vom Last-
wagen bis zum Ochsenkarren alles im
Schlamm stecken, was Räder hat. Wer
bis Ambilobe durchkommt, hat es
nicht schwer, in ein paar Stunden nach
Antsiranana (Diego-Suarez) im Nor-
den und Nosy Be im Süden zu gelan-
gen. Dann ist die nach Südwesten in-
zwischen asphaltierte RN 6 auch kein
Hindernis mehr auf dem weiteren
Weg nach Mahajanga (Majunga) oder
Antananarivo, die früher nur in der
Trockenzeit mit dem Auto zu überwin-
den war.
Wer viel Zeit hat, kann den Besuch
der SAVA über Land riskieren. Einfa-
cher ist es, von Toamasina (Tamatave)
oder Antananarivo nach Antalaha zu
fliegen und von dort weiter bis Ihara-
na (Vohémar) zu reisen. Dort lässt sich
bei den Fahrern der Taxi-Brousse he-
rausfinden, ob die Straßenverhältnisse
eine Überlandreise bis Ambilobe er-
lauben oder ob man besser mit Air
Madagascar nach Antsiranana (Diego-
Suarez) oder Nosy Be weiterfliegt.
Antalaha
VII/D1,2
Antalaha war bis zu Beginn des 20.
Jahrhunderts ein Dorf wie viele ande-
re in Madagaskar. Wenige Familien
bauten um ihre Hütten Gemüse an
und hielten ein paar Rinder. Als aber
die weltweite Nachfrage nach Vanille
aus La Réunion die dortigen Produkti-
onsmöglichkeiten überschritt und die
Preise in die Höhe schnellten, kamen
einige Pflanzer auf die Idee, Vanille im
Osten Madagaskars anzubauen. Ar-
beitskräfte waren zur Genüge vorhan-
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