Travel Reference
In-Depth Information
Wald schützt, der Bevölkerung jedoch
eine nachhaltige Nutzung erlaubt. In
Ergänzung dazu werden Projekte auf-
gebaut, die den Bewohnern der umlie-
genden Dörfer neue Einkommens-
quellen erschließen, die das Abholzen
unnötig werden lassen und dem Re-
genwald einen neuen Wert geben.
Für die Aufnahme der biologischen
Daten zog CARE weitere Organisatio-
nen hinzu: die im Bronx Zoo in New
York beheimatete Wildlife Conserva-
tion Society zur Bestandsaufnahme
der Tiere, mit Ausnahme der Vögel,
die vom Peregrine Fund bestimmt
wurden; die Bestimmung der Pflanzen
erfolgte durch den Missouri Botanical
Garden. Ziel der Untersuchungen war
es, die in Bezug auf die Biodiversität
und auf die langfristige Erhaltung des
Ökosystems wichtigsten Lebensräume
zu erfassen. Aufgrund der gemeinsa-
men Vorschläge wurden die Grenzen
des Nationalparks und der Pufferzo-
nen gezogen. 1997 wurde der mit
2400 km² Fläche größte National-
park Madagaskars, der auch drei
Meeresreservate umfasst, vom mada-
gassischen Präsidenten gegründet.
Seit 2000 wird der Nationalpark ge-
meinsam von der madagassischen Na-
turschutzbehörde Madagascar Natio-
nal Parks und der Wildlife Conservati-
on Society (WCS) geleitet.
Damit der Nationalpark Bestand hat,
muss seine Betreuung durch Park-Ran-
ger langfristig finanziert werden. Ein
zentraler Punkt ist dabei, dass die ein-
heimische Bevölkerung in den Schutz
des Regenwaldes eingebunden wird
und wirtschaftlich überleben kann, oh-
ne den Regenwald zu übernutzen oder
zu zerstören. Voraussetzungen dafür
sind eine verbesserte Landwirtschaft
außerhalb des Parks und neue Er-
werbsmöglichkeiten. Dieses Ziel kann
erreicht werden durch den Aufbau des
Terrassen-Reisanbaus, der größere Er-
träge liefert als der traditionelle Hügel-
reis, sowie das Anlegen von Frucht-
baumplantagen, die eine bessere Qua-
lität von Vanille, Kaffee und Gewürz-
nelken erzeugen, aber auch durch eine
nachhaltige Waldwirtschaft und Pflanz-
schulen, die zur Wiederaufforstung ge-
nutzt werden können.
Der Zoo Zürich hat sich verpflich-
tet, einen jährlichen Beitrag zu den
Betriebskosten des Masoala-National-
parks zu leisten. Dieses Geld stammt
aus Spenden der Zoobesucher und
aus Umsatzanteilen (2%) von Masoa-
la-Restaurant und -Shop. Dieser Bei-
trag deckt 25% der laufenden Kosten
für Löhne der Ranger, Unterhalt der In-
frastruktur und Betriebskosten des Na-
tionalparks.
Ein weiterer Beitrag des Züricher
Zoos zum Naturschutz in Masoala ist
Teil eines Vertrags mit den madagassi-
schen Behörden. Für die Bepflanzung
der 11.000 m² großen Regenwaldhal-
le in Zürich bezog der Zoo 4700
Setzlinge aus einer eigens dafür ange-
legten Pflanzschule in Madagaskar.
Die Behörden stimmten einer Ausfuhr
der einheimischen Regenwaldpflan-
zen zu. Als Gegenleistung finanziert
Zürich während zehn Jahren zielge-
richtete Projekte in der Umgebungs-
zone des Masoala-Parks, die es der
Bevölkerung erlauben, ihr Land nach-
Search WWH ::




Custom Search