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Bahnfahrt nach
Toamasina (Tamatave)
Seit März 2008 fährt nach jahrelan-
ger Pause wieder dreimal pro Woche
(dienstags, donnerstags und samstags,
jeweils ab 7.30 Uhr, Ankunft 18 Uhr)
ein Personenzug von Moramanga
nach Tamatave. Zurück geht es von
der Ostküste nach Moramanga mitt-
wochs, freitags und sonntags, jeweils
ab 5.50 Uhr, Ankunft gegen 16 Uhr.
Für die 250 Kilometer werden rund
10-12 Stunden benötigt, wobei der
Zug mit dem Namen „Dia Soa“ (=
Gute/Schöne Reise) an 17 Bahnhöfen
und neun weiteren Punkten jeweils
maximal zwei Minuten hält. 43 Mitar-
beiter sorgen dafür, dass vom Start- bis
zum Zielpunkt alles reibungslos ab-
läuft. Der Zug umfasst drei Wagen mit
jeweils 72 Sitz- und 30 Stehplätzen,
die rund 5000 Passagiere pro Monat
transportieren sollen, zwei Waggons
für normale Güter, ein weiterer beför-
dert ausschließlich die Waren der an
der Bahnlinie lebenden Bevölkerung
zu den Märkten in beiden Richtungen.
Pro 50 Kilometer Fahrtstrecke sind von
Einheimischen 1800 Ariary zu zahlen,
für die Gesamtstrecke also knapp
Nickel und Kobalt
Mitarbeiter und 350 Spezialisten von au-
ßerhalb einen geregelten Ablauf des Ab-
baus sicherstellen. 180 madagassische Fa-
milien aus dem künftigen Abbaugebiet sind
inzwischen umgesiedelt worden, haben
Häuser erhalten, und auch eine Schule ist
bereits mit Leben erfüllt. Der Bau von Kir-
chen soll folgen. Mit einem Investitionska-
pital von 3,3 Milliarden US-Dollar will Sher-
ritt ab 2010 in Madagaskar 60.000 Tonnen
Nickel pro Jahr, was 5% der Weltprodukti-
on entspricht, fördern, ferner 5600 Tonnen
Kobalt (10% der Weltproduktion) sowie
zahlreiche weitere Mineralien, darunter
190.000 Tonnen Ammoniumsulfat. Für den
Transport des geförderten unbehandelten
Materials ist eine 220 Kilometer lange Pipe-
line (Kostenpunkt 259 Millionen US-Dollar)
zur Aufbereitungsanlage in der Hafenstadt
Tamatave an der Ostküste erforderlich.
Auch hier im Raum Moramanga, ähnlich
wie in Taolagnaro (Fort Dauphin) im Sü-
den, sind negative Auswirkungen des star-
ken Zustroms von Ausländern spürbar: an-
gefangen von Preiserhöhungen in Hotels
und Restaurants bis hin zu früher nicht ge-
kannter Kinderprostitution und der Zunah-
me von Geschlechtskrankheiten.
Die Minengesellschaft Sherritt-Dynatec Ma-
dagascar, die rund 130 Kilometer östlich
der Hauptstadt Antananarivo bei Mora-
manga/Ambatovy ab Februar 2010 in gro-
ßem Stil in einem Zeitraum von 30 Jahren
Nickel- und Kobaltvorkommen ausbeuten
möchte, hat im Zuge der vorbereitenden
Arbeiten im Jahr 2008 über 10.000 Repti-
lien, Amphibien, rund 250 Lemuren und
weitere Tiere gefangen und in einem neu-
en Schutzgebiet wieder in die Natur ausge-
setzt. Der in dem Unternehmen für den
Umweltbereich zuständige Direktor Pierre
O. Berner bekräftigte gegenüber den Medi-
en, dass Sherritt auch weiterhin Ausgleichs-
maßnahmen für entstehende Umweltschä-
den in die Wege leiten und in die Tat um-
setzen werde, um die endemische Fauna
und auch die Flora mit hier vorkommenden
1185 Pflanzenarten zu erhalten. In der An-
fangszeit beschäftigte der Konzern, der un-
ter anderem von Sherritt International und
Gesellschaften aus Japan und Korea getra-
gen wird, laut Generaldirektor Yves Four-
manoit 850 Personen, davon 94% Mada-
gassen. In der Endphase sollen 2450 lokale
 
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