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bewältigen. Daher sollte man zwei
Übernachtungen im Zelt einplanen
und an allen Tagen der Wanderung
sehr früh am Morgen, am besten vor
Sonnenaufgang, aufbrechen, um we-
nigstens den ersten Anstieg von 400
auf 1000 Höhenmeter nicht in der ste-
chenden Sonne bewältigen zu müs-
sen. Die Guides kennen die besten
Zeltplätze auf Hochflächen oder in
engen Tälern in einer Oase am Ufer ei-
nes Baches.
Über die Entstehung der Grotte
der Portugiesen an den westlichen
Ausläufern des Isalo-Gebirges gibt es
mehrere Versionen, keine ist wissen-
schaftlich überzeugend untermauert.
Fest steht, dass die Höhlen von Men-
schen in die Felsen gehauen wurden -
wer es war, wann und warum ist Ge-
genstand verschiedener Spekulatio-
nen. Es können portugiesische Seeleu-
te gewesen sein, die im 16. Jahrhun-
dert an der Westküste strandeten und
von dort nach Osten gelangen woll-
ten, wo an der Stelle des heutigen Tao-
lagnaro (Fort Dauphin) eine portugie-
sische Ansiedlung bestand. Möglicher-
weise haben aber auch Araber die
Grotte ausgehöhlt, um Waren zu la-
gern, die sie als Tauschobjekte für die
von den Sakalava gelieferten Sklaven
benötigten. Die Bewohner des Gebir-
ges erzählen eine dritte Variante: Eine
Gruppe von Vazimba, der Urbevölke-
rung Madagaskars, habe sich hierher
geflüchtet, nachdem sie sich von den
aus Osten und Westen herandrängen-
den Madagassen zurückziehen muss-
ten. Auch die Erzählungen mancher
Guides gehen in diese Richtung, denn
sie erzählen von kleinwüchsigen, mit
Pfeilen jagenden Menschen, die hier
„Omby“ (Mikea? Vazimba?) genannt
werden, denen sie auf ihren Wande-
rungen mit Reisenden angeblich im-
mer wieder begegnen.
Ins Tal der Affen
und zum Piscine Naturelle
Von Ranohira le Vieux, einem von
Reisfeldern umgebenen Dorf etwa ei-
ne halbe Fahrstunde (Geländewagen)
oder einen halben Tagesmarsch von
Ranohira in nördlicher Richtung ent-
fernt, lässt sich die bequeme Wande-
rung zum Tal der Affen (linker Can-
yon, weist die Form eines Weinglases
auf) unternehmen. Knapp vor dem
Eingang in den Canyon liegt ein Zelt-
platz an einem frischen, klaren Ge-
birgsbach unter Schatten spendenden
Mangobäumen. Von dort aus bricht
man am frühen Morgen auf, wandert
zunächst bequem zwischen feuchten,
grün bewachsenen Felswänden nach
Westen. Bald rücken die Wände so
nah an einander, dass ein steiler An-
stieg in Serpentinen und gelegentli-
chen Kletterpartien über feuchte Fel-
sen beginnt. Hat man diese Kletterpar-
tie geschafft, gelangt man auf eine
grandiose Hochebene, auf der man
mit entsprechender Ausrüstung im
Zelt übernachten kann, um am nächs-
ten Tag über die Hochebene und spä-
ter entlang eines Flussbettes zum Pis-
cine Naturelle (in dessen Nähe ein
kleiner Campingplatz eingerichtet
wurde) und von dort in einem nur
noch gut einstündigen Fußmarsch
zum Parkeingang und dem Park-Büro
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