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Ambositra
buchen, auch wenn er etwas teurer
sein sollte - das erspart ein böses Er-
wachen.
XIV/B3
90 km südlich von Antsirabe, über ei-
ne gute, meist sehr enge Asphaltstraße
in zwei Stunden erreichbar, liegt das
Städtchen Ambositra ( „dort, wo es
viele Rinder gibt“ oder auch „dort,
wo es viele Eunuchen gibt“). Während
der Fahrt durchquert man von Bauern
vom Volksstamm der Betsileo ange-
legte Reisterrassen, die die kunstvolls-
ten in Madagaskar sind. Gelegentlich
rückt der Regenwald von Osten nahe
an die Straße heran, ein oder zweimal
durchquert man sogar einen Ausläu-
fer. Rechts und links der Straße spen-
den mit Eukalyptusbäumen bepflanzte
Aufforstungsgebiete Schatten. 26 km
vor Ambositra wurde eine mächtige
Brücke gebaut, da die alte steinerne
im Jahr 2002 bei politischen Unruhen
infolge der Staatspräsidentenwahl ge-
sprengt wurde; die Ruine ist noch zu
sehen. Je näher man Ambositra
kommt, desto kunstvoller werden die
Reisterrassen, desto abwechslungsrei-
cher die Landschaften und desto häu-
figer findet man Gemüsegärten rund
um malerisch in der Berglandschaft
liegende Bauernhäuser. 7,5 km vor der
Stadt führt links eine Straße ins 42 km
entfernte Fandriana.
Ambositra ist ein ruhiger kleiner Ort
mit einem reich gefüllten Samstags-
markt, vielen verwinkelten Gassen, die
von der Unterstadt in die höher gele-
genen Stadtteile führen, und einem
großen Benediktinerkloster. Das Klos-
ter bietet als einziges Kurse für Auslän-
der an, die die madagassische Sprache
lernen möchten, und beherbergt ei-
Wem das eintönige, nervtötende und zu-
dem die Vögel abschreckende Knattern ei-
nes Motorbootes nichts ausmacht, gehe ein-
mal auf die Website www.tfsmadagascar.
com. Das in Antsirabe ansässige Unterneh-
men (Tel. 020 44 99216) bietet Touren (drei
Tage, zwei Nächte) mit dem Boot „Aurore
Bleu“ auf dem Tsiribihina an.
Polizeikontrollen
Rund um Antsirabe sind etliche Polizeikon-
trollen. Besonders berüchtigt ist jene an der
Straße nach Betafo. Die dortigen Gendar-
men überprüfen auch gerne Fahrzeuge mit
Touristen, die mit der gesamten Ausrüstung
für die bevorstehende Flussfahrt hier entlang
düsen müssen - in der Hoffnung, dass etwas
für sie „abfällt“. In einem Fall, der in der Tou-
rismusbranche Aufsehen erregte, wollten die
Ordnungshüter, die bei der Kontrolle der Wa-
genpapiere keine Unregelmäßigkeit fanden
und natürlich (Korruption ist ja bei Strafe ver-
boten!) auch kein „Trinkgeld“ erhielten, den
auch mit Lebensmitteln für die Tour belade-
nen Minibus einfach mal so zwei Wochen
lang stilllegen. Begründung: Verdacht auf ille-
galen Schwarzmarkthandel im Westen der
Insel. Im Wagen saßen der Chef des Reiseun-
ternehmens und einige Touristen mit mada-
gassischen Begleitpersonen. Ein Rechtsan-
walt war erforderlich, um auch dem örtlichen
Polizeichef das nicht nachvollziehbare Ver-
halten seiner Mitarbeiter verständlich zu ma-
chen und die Freigabe des Minibusses zu er-
reichen. Der Anwalt wurde bei der Anhörung
in der Landessprache Malagasy von Polizei-
seite noch angepflaumt und gefragt, was ihn
denn diese Ausländer überhaupt angingen!
Tourismusförderung auf madagassisch!
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