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ständlich, mit so viel Aufwand ver-
bunden und so unbequem ist wie in
Madagaskar. Viele Zuschriften von Le-
sern mit Reiseerfahrung in Afrika, Asi-
en und Südamerika haben uns das be-
stätigt. Will man sich auf das Abenteu-
er Madagaskar einlassen, sind ausrei-
chend Zeit und Geduld unabdingbar.
Es gehören auch die Fähigkeit und Be-
reitschaft dazu, mit unvorhergesehe-
nen Situationen umzugehen. Und
wenn - wie so oft - das madagassi-
sche „Mora Mora“ („Immer mit der
Ruhe“) den Reiseplan durcheinander
zu bringen droht, hilft Drängen nicht,
sondern nur die Umplanung des Pro-
gramms!
renz und Andersartigkeit positiv zu er-
leben.
Es ist eine Freude, zuerst als
Mensch und erst in zweiter Linie als
Devisenbringer gesehen zu werden.
Den Madagassen gehen die Interes-
sen der Ahnen, der Geister, der Fadys,
der Großfamilie und eines „Vahiny“
(eines willkommenen Fremden) dem
Interesse an einem guten Geschäft
vor. Wussten Sie beispielsweise, dass
arme Schlucker ansteckend glücklich
und fröhlich sein können? Wussten
Sie, dass es kaum ein anderes Land
gibt, in dem in jeder Garküche am
Straßeneck, in jedem billigen chinesi-
schen Restaurant und in fast jedem
Touristenhotel meist preiswerte und
erstklassige Mahlzeiten serviert wer-
den? Dass nirgendwo sonst so un-
glaubliche Überraschungen in Tier-
und Pflanzenwelt lauern, wie der
nachtaktive Uroplatus (Plattschwanz-
gecko), der Indri oder das Fingertier
(Aye-Aye)? Wenn nicht, werden Sie es
in Madagaskar lernen, sofern Sie be-
reit sind, sich auf diese fremde Kultur,
ihre Zeitvorstellung, defekte Nacht-
tischlampen, reparaturbedürftige sa-
nitäre Anlagen und unpünktliche Ver-
kehrsmittel einzulassen.
Warum nach
Madagaskar reisen?
Vielleicht ist gerade die Abwesenheit
unserer gewohnten Regeln einer der
wichtigsten Gründe, eine Madagas-
kar-Reise zu unternehmen. Madagas-
kar ist (erfreulicherweise) nicht ge-
normt, nicht die Straßen, nicht die Te-
lefonzellen und schon gar nicht die
Beziehung zwischen Gastgeber und
Gast. Auf Flugpläne und Abfahrtszei-
ten der Eisenbahn, sofern sie über-
haupt fährt, und Überlandtaxis ist
ebenso wenig Verlass wie auf die
Qualität eines im Reiseführer gelobten
Hotels. Sicher ist nur, dass man freiwil-
lig oder unfreiwillig improvisieren und
gewohnte Vorstellungen korrigieren
muss und für europäische Wertmaß-
stäbe und Zeit-, Status- und Qualitäts-
hierarchien kein Platz ist. Madagaskar
bietet nach wie vor die Chance, Diffe-
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