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Königssitz (Rova) mit herrlichem Aus-
blick auf die umgebenden Reisfelder.
Das kleine Museum dieses einst Kö-
nig Radama gehörenden Hauses ist
seit 1984 täglich von 9-12 und 14-17
Uhr geöffnet.
ßergewöhnlich schöne Nixe auftauch-
te und sich auf einen Felsen setzte.
Von ihrer Schönheit bezaubert, starrte
Andriambodilova die Nixe an und ver-
suchte sich ihr zu nähern. Da sprang
sie zurück ins Wasser und ver-
schwand. Von nun an kehrte der ver-
liebte junge Mann täglich zur selben
Zeit an das Flussufer zurück, und auch
die Nixe erschien. Doch ehe er sich ihr
nähern konnte, verschwand sie immer
wieder in den Fluten. Nach vielen ver-
geblichen Versuchen der Kontaktauf-
nahme beschloss er, heimlich zu tau-
chen und die Nixe von hinten an ihren
bis ins Wasser reichenden Haaren zu
fassen, sodass sie nicht mehr fliehen
konnte. Als er es endlich geschafft hat-
te, neben ihr auf dem Felsen zu sitzen,
bat er die Nixe Ranoro , seine Frau zu
werden. Sie jedoch erklärte ihm, dass
sie zu den Menschen des Salzes gehö-
re und ihr Vater der „Adelige des Sal-
zes“ sei. Ihre Familie lebe in Höhlen
unterhalb des Flusses, und sie könne
daher nicht bei ihm bleiben. Der jun-
ge Mann gab nicht auf und schaffte es
schließlich doch, die schöne Nixe zu
überreden, seine Frau zu werden. Ra-
noro stellte aber eine Bedingung: In ih-
rer Gegenwart durfte niemand das
Wort „Salz“ (sira) aussprechen, damit
sie nicht an ihre Herkunft erinnert wer-
de. Eines Tages, die beiden hatten be-
reits viele Kinder, vergaß Ranoro, ein
Kalb anzubinden, als ihr Mann auf
dem Feld bei der Arbeit war. Das Kalb
ging verloren. Andriambodilova wurde
wütend, als er nach seiner Rückkehr
von diesem Missgeschick erfuhr. Er
beschimpfte Ranoro, sie sei eine zu
Andranoro
X/A3
Im Dorf Ambohimanarina, nicht weit
vom Villenvorort Ambohibao an der
Straße nach Ambohimanga, befindet
sich ein weiterer für die Merina heili-
ger Ort. An einem Haus ist zu lesen:
„Rovan Ny Masina Ranoro Sy Ny Fia-
nakaviany“ („Palast der heiligen Rano-
ro und ihrer Familie“). Es handelt sich
um das Zentrum eines religiösen
Kultes aus vorchristlicher Zeit. Wer
das Haus betreten will, muss die Schu-
he ausziehen und darf weder Salz
noch Zwiebeln oder alkoholische Ge-
tränke bei sich haben. Die Gläubigen
bringen Honig als Opfergabe mit. Bis
1869 opferten selbst die Könige der
Merina regelmäßig Zebus nahe dieses
Hauses. Sogar sie mussten an dieser
heiligen Stätte barfuß vorübergehen,
durften sich nicht in der Sänfte tragen
lassen oder einen Regenschirm öffnen.
Eine Legende erklärt den Ursprung
des Dorfes und wie es zum Wallfahrts-
ort wurde: Nachdem die Merina ins
Hochland von Madagaskar gekom-
men waren, lebte hier noch der
Stamm der Vazimba, der sich erst in
späteren Jahrhunderten mit den Meri-
na vermischte. Andriambodilova, ein
Adeliger vom Stamm der Vazimba,
saß eines Tages am Ufer des Ikopa-
Flusses, als aus dessen Fluten eine au-
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