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sollte man vor gewieften Taschendie-
ben auf der Hut sein. 2008 wurden in
der Hauptstadt verstärkt Kinder und
Jugendliche festgenommen, die von
Erwachsenen zu Diebstählen angelei-
tet wurden. Zudem hat sich eine pro-
fessionelle und aufdringliche „Bettel-
szene“ entwickelt, die auf das Mitleid
des Europäers vertraut, der den An-
blick von Armut nicht gewohnt ist. Sei-
en Sie sich bitte bewusst, dass Sie mit
Geldgeschenken an Kinder in zerrisse-
ner Kleidung nur wenig helfen, mög-
licherweise sogar beim weiteren Auf-
und Ausbau eines existierenden und
gut organisierten Bettelgewerbes be-
hilflich sind. Es kann auch nicht ange-
hen, dass ein bettelndes Kind am
Abend mehr Geld nach Hause bringt,
als sein Vater, der zum Beispiel als
Handwerker arbeitet. Clevere Eltern
werden dann sicher noch mehr Kinder
zeugen und zum Betteln animieren. Es
ist bereits vorgekommen, dass Er-
wachsene Jungen und Mädchen aus
der Nachbarschaft „mieten“ und zum
Betteln schicken. Seit dem blutigen
Machtwechsel im März 2009 haben
die Kleinkriminalität und die Zahl bet-
telnder Personen stark zugenommen.
Wenn Sie einem Kind helfen wollen,
kaufen Sie ihm besser etwas zu essen
und bleiben dabei, bis es aufgegessen
hat. Noch besser allerdings ist es, eine
der vielen lokalen Organisationen zu
unterstützen, die sich der Straßenkin-
der angenommen haben. Sie richten
Wärmestuben ein und schaffen
Waschmöglichkeiten, manche betrei-
ben sogar Schulen und Krankenstatio-
nen. Die deutsche Botschaft in der
Hauptstadt kennt Hilfsorganisationen,
die Spenden korrekt verwenden und
Sinnvolles leisten.
In Madagaskar müsste angesichts
der enorm vielen Hilfsorganisatio-
nen, darunter jene von Pater Pedro
Opeka im Zentrum „Akamasoa“ in der
Hauptstadt Antananarivo für rund
20.000 Menschen, eigentlich niemand
auf der Straße leben oder der Bettelei
nachgehen. Doch die „Profibettler“
haben erkannt, dass das Handaufhal-
ten weniger mühsam ist als einer re-
gelmäßigen Betätigung nachzugehen.
Informieren Sie sich im Internet un-
ter www.zob-madagascar.org.
Wer eine bestimmte Summe auf die
Zebu Overseas Bank mit Hauptsitz
direkt am kleinen Markt in der Stadt
Antsirabe (siehe Exkurs dort) einbe-
zahlt, finanziert ein Zebu, das einer ar-
men Familie übergeben wird - als
Startkapital für die Milchproduktion
und zum Pflügen von Reisfeldern.
Hotel(-qualität) -
beständig ist nur der Wechsel
Eine Madagaskar-Reise ist oft unbe-
quem. Zwar besitzt jede größere
Stadt inzwischen recht gute Hotels,
die europäischen 3- bis 4-Sterne-Kom-
fort bieten, vor allem in Antananarivo.
Doch in mittleren und kleinen Orten
sind die besten Unterkünfte oft auf
dem Niveau einer zweitklassigen
Bahnhofspension. Daneben gibt es in
fast jedem Dorf sogenannte Hotely
Gasy, Garküchen in windschiefen
Holzhütten, die ein warmes Essen für
ein paar Cent und für den Notfall
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