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Spiele
täuschend echt nachzuahmen, indem
die „Kämpfer“ sich mit der flachen
Hand auf die eigene Brust schlagen.
Die Zuschauer feuern mit Zurufen,
Klatschen und Gesängen an. Nach et-
wa zehn Minuten wird der Kampf vom
Schiedsrichter abgebrochen, und das
Publikum bestimmt mit der Lautstärke
des Beifalls den Sieger des Kampfes.
Nationalspiel der Madagassen ist das
um 1680 entstandene Fanorona, zu
vergleichen mit unserem Damespiel.
Dieses Brettspiel stammt vermutlich
aus Arabien und ist auch an der ost-
afrikanischen Küste bekannt.
Aus Afrika kommt das Katra, das
überall auf der Straße, auf den Feldern
oder zu Hause gespielt werden kann.
Handwerkskunst
Auf Märkten im Süden gibt es Silber-
schmuck, Korbflechtwaren und Mo-
hair-Teppiche zu erwerben, in und um
Antsirabe kann man gefasste Edelstei-
ne kaufen.
Bis ins 19. Jahrhundert hinein wur-
den Wohnhäuser in Madagaskar aus
Holz gebaut. Daraus entwickelte sich
eine Vorliebe für Holzschnitzereien.
Gebrauchsgegenstände sind damit
verziert, Gräber sind mit geschnitzten
Reliefs versehen. Bei einigen Bevölke-
rungsgruppen Madagaskars wie den
Mahafaly und Sakalava ist es Brauch,
kleine Holzfiguren, die Gegenstände
aus dem Leben des Toten symbolisie-
ren, auf das Grab zu stellen.
Architektur
Auf der gesamten Insel haben die
Häuser einen sehr einfachen und
überall nahezu identischen Grundriss.
Architektur im europäischen Sinne
gibt es in Madagaskar erst seit der Ein-
wanderung von Europäern, die damit
begannen, Steinhäuser zu bauen und
europäische Stile einzuführen. Das
traditionelle madagassische Haus
hat einen einfachen rechteckigen
Grundriss. Während die Merina ihre
Häuser meist zweistöckig aus Ziegel-
steinen bauen, sind die Häuser an den
Küsten aus Holz und stehen meist auf
Pfählen. Der Rahmen der Hütten be-
steht aus Holz, die Wände aus Palm-
blättern und gespaltenem Bambus.
Der Innenraum weist einen gestampf-
ten Lehmboden auf, worauf das einzi-
ge Möbelstück, eine Reisstrohmatte,
liegt. In allen Dörfern gibt es einen er-
höht gebauten Reisspeicher. Traditio-
nell werden die Häuser in Nord-Süd-
Ausrichtung gebaut, mit dem Eingang
nach Westen.
Das Papier der Antaimoro
Die Antaimoro kennen die Kunst der
Herstellung eines handgeschöpften
Papiers, das ihnen bis heute zur Anfer-
tigung der Sorabe-Schriften dient.
Heute schmücken sie die Bögen mit
getrockneten Blüten oder handgemal-
ten Ornamenten und nutzen das Pa-
pier als Wandschmuck und Lampen-
schirme, Taschen oder Hüte.
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