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wanderte Inder. Christen und Mos-
lems haben die Gemeinsamkeit, ihrem
Glauben zwar den formalen Regeln
entsprechend zu folgen, ihr tägliches
Leben aber und der „wahre Glaube“
beruhen weiterhin auf den madagassi-
schen Traditionen der jeweiligen
Volkszugehörigkeit. Sekten vor allem
aus den USA verzeichnen seit einigen
Jahren einen enormen Zulauf. Laut ei-
ner Statistik des Innenministeriums
vom November 2008 gibt es inselweit
rund 1000 religiöse Organisationen in
Madagaskar, viele von ihnen sind aller-
dings nicht offiziell registriert.
Die Franzosen nahmen in der Zeit
ihrer Herrschaft wenig Rücksicht
auf die traditionellen Bräuche und
Gewohnheiten der autochthonen Be-
völkerung; europäisches Recht und
europäische Denkweisen wurden ei-
ner völlig anders geordneten Welt
übergestülpt. So kam es, dass sich die
Madagassen in einem Konflikt wieder-
fanden: Den althergebrachten Lebens-
regeln standen die neuen Gesetze der
Kolonialherren oft unvereinbar ge-
genüber. Den Widerstreit „lösten“ die
Menschen - und sie tun dies auch
heute noch -, indem sie ihren überlie-
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