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die Vezo den getrockneten Fisch ge-
gen Stoffe, Reis, Maniok oder Salz.
Auch die Meeresschildkröte wird von
den Vezo gejagt und als Opfertier an
speziellen heiligen Plätzen nach einem
vorgeschriebenen Ritual „geopfert“.
Ihr Fleisch wird anschließend unter den
männlichen Mitgliedern der Gruppe
aufgeteilt und verspeist.
Krankheit und Unglück sollen nach
der Überlieferung denjenigen treffen,
der sich nicht an die von den Ahnen
überlieferte Regeln hält! Die Gräber
der Vezo sind mit zahlreichen Holz-
verzierungen geschmückt, die bei
„Grabräubern“ - darunter leider auch
Touristen - wegen der erotischen Dar-
stellungen sehr beliebt sind.
Das heilige Vazimba-
Dorf Andrebabe
Nicht weit östlich des Lac Alaotra gibt es
nach geheimnisvoll klingenden Berichten
im östlichen Regenwald ein Dorf namens
Andrebabe, in dem Heilige aus königli-
chen Familien der von den Sihanaka ver-
triebenen Vazimba leben. Bewohner des
Dorfes, die man an ihren Hemden er-
kennt, die nicht vorne, sondern hinten ge-
knöpft werden, kommen zu Fuß in die
Stadt Ambatondrazaka, um auf dem
Markt Waren zu tauschen. Sihanaka, die
darum baten, das Dorf besuchen zu dür-
fen, wurde dies gestattet - allerdings un-
ter der Bedingung, dass sie alle Pflanzen-
samen mitbrächten, die sie benötigten,
um sich selbst zu ernähren und das Dorf
anschließend nie mehr zu verlassen.
Noch niemandem von auswärts ist es
gelungen, das Dorf Andrebabe aus der
Nähe zu sehen. Nähert sich jemand dem
Dorf, der nicht zu den heiligen Bewoh-
nern zählt, kann er es zwar von weitem
am Hang eines Berges erkennen, sobald
er jedoch näher kommt, verschwindet es
auf unerklärliche Weise …
Ein europäischer Priester aus Amba-
tondrazaka und ein Reporter einer mada-
gassischen Radiostation haben versucht,
die mysteriöse Geschichte zu überprüfen
und folgten einem Bewohner von An-
drebabe nach seinen Einkäufen auf dem
Markt in den Regenwald. Übereinstim-
mend berichten beide, dass sie das Dorf
von weitem sehen konnten. Als sie je-
doch näher kamen, seien sowohl ihr un-
freiwilliger Führer als auch das Dorf ver-
schwunden gewesen und auch nach lan-
ger Suche unauffindbar geblieben!
Religion und Kult
Auf Madagaskar haben alle großen
Weltreligionen ihre Spuren hinter-
lassen. Etwa 50% der Bevölkerung ge-
hören dem christlichen Glauben an, in
vielen Dörfern findet man sowohl eine
katholische als auch eine protestanti-
sche Kirche. Bevölkerungsgruppen
arabischer Herkunft und ein Teil der
Antankarana um Antsiranana (Diego-
Suarez) sind Mohammedaner, und
zum Hinduismus bekennen sich etwa
10.000 Madagassen, darunter vor al-
lem vor vielen hundert Jahren einge-
Eine Totenumwendungsfeier vereint
die Großfamilie der Merina und Betsileo
 
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