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hoch war und zu Hungersnot und Kri-
minalität geführt hatte, wurden erste
Maßnahmen zur Reprivatisierung er-
griffen. Ein Erfolg von unschätzbarem
Wert war im Jahr 1988 zu verzeichnen,
als die Reisernte Madagaskars erst-
mals wieder ausreichte, um die Bevöl-
kerung zu ernähren. Seither unterstüt-
zen sowohl Frankreich als auch die EU
Madagaskar wieder verstärkt bei sei-
nen Bemühungen um den Aufbau ei-
ner Wirtschaft, welche die Grund-
bedürfnisse des Landes befriedigen
kann. Die Weltbank sowie der Europä-
ische Entwicklungsfond (EEF) zählen
zu den wichtigsten Geldgebern.
Die Verbindungen zwischen Mada-
gaskar und Deutschland waren von
Beginn an problemlos, allerdings nie
sehr intensiv. Die ersten Handelsver-
träge zwischen der Regierung der Kö-
nigin Ranavalona II. und Kaiser Wil-
helm I., die am 15. Mai 1883 geschlos-
sen wurden, beinhalteten Regelungen
zum Schutz deutscher Handelshäuser,
die sich in verschiedenen Küstenstäd-
ten Madagaskars eingerichtet hatten.
Das größte von ihnen, „Oswald und
Co.“ aus Hamburg, engagierte sich im
Handel zwischen der Nordwestküste
Madagaskars, Sansibar und den Ko-
moren und unterhielt Kontore in den
zwei größten Hafenstädten Toamasina
(Tamatave) und Mahajanga (Majun-
ga). Andere deutsche Handelshäuser
exportierten Rohstoffe nach Deutsch-
land und reimportierten Fertigproduk-
te. Der rege Handel zwischen Mada-
gaskar und Deutschland nahm jedoch
ein jähes Ende, als Madagaskar von
Frankreich als Kolonie unterworfen
wurde. Am 10. August 1914 mussten
66 deutsche Händler in Antananarivo,
Mahajanga (Majunga) und Antsirana-
na (Diego-Suarez) ins Gefängnis und
wurden zwei Jahre später nach Süd-
frankreich gebracht. Erst nach dem En-
de der Kolonialzeit entwickelten sich
wieder Handelsbeziehungen, Merce-
Bundespräsident Horst Köhler und seine
Frau zu Besuch in Madagaskar (2006)
 
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