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mierministers, der bereits der Königin
Ranavalona
gedient hatte und von
dem das Mordkomplott gegen
Rada-
ma II.
vermutlich ausgegangen war. Er
setzte die Freundschaft mit den Fran-
zosen fort und festigte deren Rechte
mit Verträgen. Außerdem führte er vie-
lerlei Neuerungen im gesellschaftli-
chen, verwaltungstechnischen und re-
ligiösen Bereich ein. Nachdem durch
die Eröffnung des Suezkanals 1869
der Indische Ozean für europäische
Mächte beträchtlich näher gerückt
war, befürchtete er eine französische
Invasion und reorganisierte die Armee
1879. Wie sich zeigen sollte, waren die
Befürchtungen begründet: 1883 be-
setzte die französische Marine die
Städte Toamasina (Tamatave), Antsira-
nana (Diego-Suarez) und Mahajanga
(Majunga). 1885 wurde ein Abkom-
men geschlossen, in dem Frankreich
von der Berliner Konferenz (die da-
mals über die Aufteilung Afrikas ver-
handelte) beauftragt wurde, Madagas-
kar zu vertreten. Lediglich die innere
Verwaltung sollte madagassischen Be-
hörden überlassen bleiben.
serner Hand und nach dem Prinzip
„Teile und herrsche“, indem er die
Feindschaft zwischen den verschiede-
nen Stämmen, insbesondere die zwi-
schen den Sakalava im Norden und
Westen und den Merina im Hochland,
zur eigenen Machtsicherung nutzte.
Während der ersten Jahrzehnte des
20. Jahrhunderts wurden die Aufstän-
de immer weniger, Madagaskar hatte
sich der militärischen Übermacht und
den kommerziellen Interessen Frank-
reichs gebeugt.
Die Unabhängigkeit
In Frankreich hatte sich gleichzeitig ei-
ne „Französische Liga für die Gewäh-
rung der französischen Staatsbürger-
schaft an die Eingeborenen Madagas-
kars“ gegründet. Sie hatte das Ziel, die
bisherige Kolonie in ein
französisches
Departement
zu verwandeln und
dem Land damit seine verbliebene kul-
turelle Identität zu nehmen. Tatsäch-
lich entsandte Madagaskar 1945 erst-
mals eigene Abgeordnete ins französi-
sche Parlament. Sie gründeten in Paris
das
Mouvement Démocratique de la
Renovation Malgache
(MDRM); 1946
wurde Madagaskar zu französischem
Territorium erklärt. Alle Madagassen
erhielten die französische Staatsbür-
gerschaft, in den Schulen wurden die
französischen Lehrpläne angewendet,
Vergeblicher Widerstand
Die Anwesenheit der Franzosen hatte
zwar in verschiedenen Gebieten Ma-
dagaskars
Aufstände
zur Folge, doch
nicht verhindert werden konnte, dass
die Insel 1896 zur französischen Kolo-
nie erklärt wurde. Die Regierung
Frankreichs beauftragte
General Gal-
lieni,
die zivile und militärische Macht
zu übernehmen und die Monarchie
abzuschaffen.
Gallieni
regierte mit ei-
Am niedergebrannten Rova in
Antananarivo wird eifrig gearbeitet
