Travel Reference
In-Depth Information
World Heritage Site
Tsingy de Bemaraha
belegt auch, dass es sich um Zuwan-
derer aus dem südostasiatischen
Raum handelte. Bis heute gleichen die
Techniken des Reisanbaus und die des
Schiffsanbaus, die Korbflechtereien
und die auf Pfählen errichteten recht-
eckigen Wohnhäuser denen in Süd-
ostasien. Es gibt auch Entsprechungen
in der Familienorganisation, wie etwa
Anklänge einer Abstammungsrech-
nung, die an der mütterlichen Linie
orientiert ist. Auch für Laien ist die
asiatische Abstammung der Hoch-
landbewohner Madagaskars eindeu-
tig, und die Übereinstimmung der ma-
dagassischen Sprache mit Tagalok
(Philippinen), Malay (Malaysia) und
Bahasa Indonesia (Indonesien) ist un-
verkennbar.
Das Naturreservat der Tsingy de Be-
maraha erhielt von der UNESCO 1990
den Status eines World Heritage Site.
Neben Aldabra (Seychellen) und dem
Vallée de Mai (Seychellen) ist dieses
Reservat eines von drei World Heri-
tage Sites im Indischen Ozean. Welt-
weit genießen 358 Regionen diesen
Schutz der Weltgemeinschaft, der mit
der Vergabe von Fördergeldern ver-
bunden ist. Prominente Mitglieder des
Klubs der World Heritage Sites sind
beispielsweise Venedig, die Chinesi-
sche Mauer, der Kilimanjaro National-
park und die ägyptischen Pyramiden.
Einwanderungswellen übers
Meer und entlang der Küsten
Geschichte
und Politik
Vermutlich gab es jeweils mehrere
Jahrhunderte auseinander liegende
Einwanderungswellen, Folge des Be-
völkerungsdrucks, der ausging von
Wanderungsbewegungen aus nord-
asiatischen Räumen des heutigen Chi-
na über Vietnam und Thailand nach
Südostasien. Weiteren Bevölkerungs-
druck erzeugten die Eroberungen
durch hinduistisch-indische Zuwande-
rer und später die Eroberungen islami-
scher Völker aus dem heutigen Iran
und Pakistan. Es gilt als erwiesen, dass
die Südostasiaten für den „Exodus“ in
die westliche Region des Indischen
Ozeans zwei Wege genutzt haben.
Der erste war der riskante, dafür
schnelle Weg auf großen Segelpiro-
Erste Besiedlung
Madagaskars durch Menschen
Älteste archäologische Funde deuten
darauf hin, dass Madagaskar (mögli-
cherweise auch die Komoren) die ers-
te von Menschen besiedelte Insel der
Region war. Reiseberichte des Diodo-
rius von Sizilien um 100 v. Chr. geben
Hinweise auf eine Urbevölkerung, die
auch durch die Mythen und Märchen
Madagaskars geistert. Funde von ei-
sernen Werkzeugen, Töpferwaren und
Geräten für den Fischfang beweisen
die Anwesenheit von Siedlern seit et-
wa 1000 n. Chr. Die Form und Herstel-
lungstechnik der gefundenen Geräte
Search WWH ::




Custom Search