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Das Fruchtfleisch wird roh gegessen
und für Kuchen verwendet, getrocknet
wird es als „Kopra“ zu Fetten und Sei-
fen verarbeitet. Mit den Blättern wer-
den Dächer gedeckt und vielfältige
Flechtwerke (Körbe, Hüte, Matten)
hergestellt. Und aus dem von abge-
schnittenen Fruchtstielen tropfenden
Saft wird Palmwein gewonnen.
wächse mit ihren dicken, fleischigen
Blättern und die berühmten Kakteen
Mittel- und Südamerikas. In Afrika
wird deren Rolle von Wolfsmilchge-
wächsen eingenommen. Im trocke-
nen Südwesten Madagaskars gibt es
zahlreiche dieser Euphorbien, zumeist
als Büsche, zum Teil aber auch als bis
30 m hohe Bäume. Ihr Milchsaft kann
auf Haut und vor allem in den Augen
Entzündungen hervorrufen. Bekann-
teste madagassische Art ist der in un-
seren Wohnungen häufig gepflegte
Christusdorn.
Die berühmtesten, ungewöhnlichs-
ten Pflanzen des trockenen Busches
sind jedoch die Didieraceen. Vier ver-
schiedene Gattungen mit zahlreichen
Arten zeichnen sich alle durch ein Sta-
chelkleid aus, das dem von Kakteen in
keiner Weise nachsteht. Meist in lan-
gen dünnen Säulen, zum Teil ver-
zweigt, ragen diese Pflanzen als bizar-
re Gebilde zehn und mehr Meter in
die Höhe. „Wie ein dorniger Gemüse-
Tornado“, so drückt es ein Natur-
schriftsteller aus. Nur kurze Zeit nach
dem Regen tragen die Krakenbäume,
wie die Kaktusbäume wegen der lan-
gen, tentakelartigen Äste auch ge-
nannt werden, kleine Blättchen zwi-
schen den Stacheln. In der übrigen
Zeit erfolgt die sehr eingeschränkte
Photosynthese zur Wasserersparnis in
der leicht grünlichen Rinde der Stäm-
me und Äste.
Ein Didieraceen-Dickicht wirkt abso-
lut undurchdringlich. Die Madagassen
bauen deshalb mit den Pflanzen wirk-
same „lebende Zäune“, indem sie die
einzelnen Säulen dicht nebeneinander
Die Dicken und die Dornigen
Der Baobab ist der berühmteste
Baum Afrikas. Während es in ganz
Afrika aber nur eine Art der dickstäm-
migen Affenbrotbäume gibt, hat Ma-
dagaskar sieben Arten (zwei zusätzli-
che gibt es in Australien). Einige von
ihnen sind klein, andere überragen mit
rund 35 m die Höhe ihres afrikani-
schen Bruders. Im Westen der Insel, in
der Nähe Morondavas, gibt es ganze
Wälder dieser gigantischen Baobabs.
Die Madagassen verzehren ihre Früch-
te und verfüttern die Rinde (zum Teil
auch das sehr wasserhaltige Holz) am
Ende der Trockenzeit an ihre Rinder.
Einige Arten eines anderen typi-
schen Madagaskar-Gewächses erin-
nern im Aussehen an Baobabs: Dick-
fuß-Pflanzen, Pachypodium. Aller-
dings unterscheiden sie sich darin,
dass ihre Rinde Stacheln aufweist. Eine
der Zwergformen der Pachypodien
wird bei uns als Zwerg-Madagaskar-
palme auf den Markt gebracht. Für je-
de dieser Pflanzen erhalten Madagas-
sen gerade einmal 10 Cent. Baobabs
und Dickfüße können in ihrem Stamm
Wasser für Trockenzeiten aufbewah-
ren. Sie gehören damit ebenso zu den
Sukkulenten wie unsere Steinbrechge-
 
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