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Das einzige Huftier, das - neben
den von einwandernden Menschen
mitgebrachten Haustieren - auf Ma-
dagaskar lebt, ist eine Unterart des
afrikanischen Busch- oder Fluss-
schweins. Wie sie auf die Insel kam,
ist den Zoologen noch heute ein Rät-
sel. Entweder schaffte sie selbstständig
die Einwanderung während der Eiszei-
ten als „Inselhüpfer“ (durch das auf
dem Festland gebundene Eis lag der
Meeresspiegel rund 150 m tiefer als
heute, sodass zwischen Afrika und
Madagaskar etliche Inseln aus dem
Wasser ragten). Es ist aber auch denk-
bar, dass der Mensch die Tiere vom
Festland mitbrachte, da sie dort nicht
selten in der Nähe von Dörfern leben
und wie Haustiere genutzt werden.
Immerhin gab es auf Madagaskar frü-
her noch zwei andere größere Säuge-
tiere, die wohl selbstständig die Ein-
wanderung schafften, inzwischen aber
ausgestorben sind: ein Zwergfluss-
pferd ähnlich der Art, wie es sie heute
noch vereinzelt in westafrikanischen
Regenwäldern gibt, und eine sehr alte
Form der Termiten fressenden Erdfer-
kel, die zu den Urbewohnern Afrikas
gehören. Einige große Meeresbewoh-
ner (Seekühe, Delfine, Wale) sind an
Madagaskars Küsten zu sehen.
Auf der Insel gibt es Angehörige der
Flattertiere, die wegen ihrer Flug-
fähigkeit die Einwanderung schafften.
Neben dem Roten Flugfuchs, dessen
nächste Verwandte in Asien leben,
sind es vor allem Fledermäuse mit ver-
wandtschaftlichen Beziehungen nach
Afrika. Im östlichen Regenwald lebt ei-
ne altertümliche Art, die Anklänge an
südamerikanische und neuseeländi-
sche Formen zeigt.
Gefiederte „Afrikaner“
und echte Madagassen
Die Vogelwelt Madagaskars zeich-
net sich weniger durch Formenvielfalt
als durch bemerkenswerte Familien
und Arten aus, die nur hier vorkom-
men. Tatsächlich sind auf der gesam-
ten Insel nicht mehr als 300 Vogelar-
ten nachgewiesen worden. Sambia,
das gleich groß ist und auf demselben
Breitengrad liegt, hat rund 600 Arten,
Ein Paradiesschnäpperweibchen
brütet in seinem Nest im Regenwald
 
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