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hingerissen von der Frau, dass er sie er-
folgreich umgarnte, bis sie seine Mät-
resse wurde. 1732 eröffnete der Regis-
seur John Rich sein Theater am Covent
Garden. Vier Jahre zuvor war ihm mit der
„Bettleroper“ von John Gay ein beispiel-
loser Erfolg gelungen. Gay zeigte den Be-
suchern ein kleinkriminelles Milieu der
damaligen Zeit, wobei er seine Hauptfi-
gur, den Hehler Peachum, mit Charakter-
eigenschaften des Premierministers Ro-
bert Walpole ausstaffierte. Die „Beggar's
Opera“ war so erfolgreich, dass sie „Gay
rich and Rich gay“ machte, wie man da-
mals sagte. Bert Brecht übrigens nahm
das Stück als Vorlage zur „Dreigroschen-
oper“. Auch mehrere Opern Händels wur-
den in Covent Garden uraufgeführt.
Bleiben wir noch ein wenig in dieser
Gegend und sehen, was sich sonst noch
alles im Verlauf der Geschichte in die-
sem Viertel getan hat: In der Drury Lane
brach im Jahre 1665 die Große Pest aus,
der fast jeder fünfte Londoner zum Opfer
fiel. In einigen Stadtteilen starben 85 %
der Bevölkerung am Schwarzen Tod. In
der Bow Street wohnte ab 1748 der Au-
tor, Rechtsanwalt und Magistratsbeam-
te John Fielding und betrachtete mit Sor-
ge die hohe Kriminalitätsrate rund um
Covent Garden. Die altersschwachen
Wachmänner, Charleys genannt, da sie
während der Regierungszeit Karls II. als
Ordnungshüter bestellt wurden, konn-
ten vor allem der Diebstahlskriminali-
tät nicht mehr Herr werden. 1749 rief
Fielding Londons erste Polizeitruppe, die
Bow Street Runner, ins Leben (im glei-
chen Jahr erschien sein berühmtes Buch
„Tom Jones“).
µ U-Bahn Covent Garden
Ö RoyaL oPERa housE ** [n12]
Zwei Theatergebäude brannten bisher ab,
das derzeitige dritte Opernhaus mit sei-
nen korinthischen Säulen und dem dar-
auf ruhenden Portikus wurde 1858 nach
den Entwürfen von Edward Middleton
Barry fertiggestellt. Berühmt ist die Lon-
doner Oper für ihre ausgezeichnete
Ein Akrobat zeigt auf der
Covent Garden Piazza sein Können
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