Travel Reference
In-Depth Information
Õ covEnt gaRdEn ***
[m12]
gegen die Zubetonierung einer gewach-
senen Umwelt. Der Protest zeigte Erfolg:
Die Markthallen wurden renoviert und
kleine Kunsthandwerksgeschäfte, Pubs
und Cafés öffneten ihre Pforten.
Heute ist Covent Garden eine der gro-
ßen Attraktionen Londons, ein urbanes
Freizeitgebiet sondergleichen. Straßen-
musikanten sorgen für die rechte Ton-
kulisse, Gaukler bringen Kinder wie Er-
wachsene zum Lachen, Feuerschlucker,
Zauberer und Akrobaten halten die Zu-
schauer in Atem. Überall wird gegessen,
getrunken, zugeschaut, gelacht und ap-
plaudiert. Tag für Tag erfreuen sich Besu-
cher wie auch die Einheimischen an Co-
vent Garden und an sommerlich warmen
Tagen kann man sich kaum seinen Weg
durch die riesige Menschenansamm-
lung bahnen, die dann hier ihre Freizeit
verbringt.
Die meisten Spaßvögel in Covent Gar-
den treten vor St. Paul's Church auf, der
Kirche der Schauspieler und Künstler. Be-
rühmt geworden sind die St. Paul's Chur-
ch sowie das Areal von Covent Garden
durch das Musical „My Fair Lady“: Die
Cockney sprechende Blumenverkäuferin
Eliza Doolittle bekommt von Professor
Higgins vor der Kirche Sprachunterricht.
Von Covent Garden aus entwickelte
sich die reiche Theatergeschichte des
Westends. Während unter Cromwells
puritanischer Herrschaft die elisabetha-
nischen Theater in Southwark schlie-
ßen mussten, begann unter Karl II. eine
neue Blüte der Aufführungshäuser. In
der Drury Lane entstand das Theatre
Royal und am Covent Garden das Roy-
al Opera House. 1663 spielte man das
erste Stück im Königlichen Theater: Hier
sah Karl II. zum erstenmal Nell Gwyn-
ne auf der Bühne. Der Monarch war so
Nur einen Steinwurf vom Leicester
Square entfernt und erreichbar über
die Cranbourn Street liegt Covent Gar-
den. Hier befindet sich Londons berühm-
tes Opernhaus und noch bis vor weni-
gen Jahren wurde hier der nicht minder
berühmte Gemüsemarkt abgehalten.
Die Bezeichnung Covent Garden geht
auf „Convent Garden“ zurück. Das Areal
gehörte einst zur Westminster Abbey
und die Mönche nutzten das Gelände für
landwirtschaftlichen Anbau. Die Über-
schüsse ihrer Agrarproduktion verkauf-
ten die frommen Brüder an die Bevölke-
rung. Covent Garden ist also von jeher mit
dem Markttreiben verbunden. Mitte des
16. Jh. ging das Gelände an den Duke
of Bedford über. Rund 100 Jahre später
bekam die adlige Familie eine Lizenz, um
einen Obst- und Gemüsemarkt abzuhal-
ten. 1830 baute der Architekt John Fow-
ler die Markthallen, die einige Jahre spä-
ter mit einer wunderschönen gusseiser-
nen Konstruktion überdacht wurden. Ab
dann entwickelte sich Covent Garden
Market zum größten Obst-, Gemüse- und
Blumenmarkt des ganzen Inselreiches.
Immer weiter wucherte das Verkaufsge-
lände in die umliegenden Straßen aus.
In den 1960er-Jahren sorgten die LKWs
der Anlieferer regelmäßig für Verkehrs-
chaos rund um Covent Garden, Kisten
wurden auf den Bürgersteigen gestapelt,
sodass kein Durchkommen mehr mög-
lich war und der Abfallberge konnte auch
die Müllabfuhr nicht mehr Herr werden.
1974 verlegte man den Markt auf die
südliche Themseseite nach Nine Elms.
Fantasielose Stadtplaner wollten nun
eine Kahlschlagsanierung einleiten, doch
die Anwohner wehrten sich vehement
Search WWH ::




Custom Search