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Innenstadt heraushalten kann - ansons-
ten stehen die roten „Doppeldecker“ im
Stau. Mittlerweile gibt es allerdings vie-
le Busspuren und wer mit seinem Privat-
wagen in die Innenstadt fahren will, hat
eine congestion fee, eine „Verstopfungs-
gebühr“, zu entrichten.
Noch im Ausbau begriffen ist die Li-
nie der Docklands Light Railway (DLR),
die oberirdisch das Sanierungsgebiet
der ehemaligen Hafenanlagen durch-
quert. Die Züge sind computergesteu-
ert, ein „Fahrer“ greift nicht mehr aktiv
ins Geschehen ein, sondern hat lediglich
Überwachungsfunktion.
Es gibt eine Reihe weiterer Forderun-
gen, die von verschiedenen Interessen-
gruppen lautstark angemahnt werden:
Der öffentliche Nahverkehr ist nicht über-
all behindertengerecht ausgestattet, die
geschätzten 500.000 Rollstuhlfahrer
der britischen Hauptstadt kommen nur
an wenigen Stationen in die Tube. Die
Preise müssen dringend gesenkt wer-
den. 1000 Meilen an Fahrradwegen for-
dert die London Cycling Campaign, da-
mit sich die Zahl der Radfahrer von jetzt
300.000 auf 600.000 verdoppelt. An
den U-Bahn-Stationen sind mehr Ange-
stellte notwendig, damit vor allem Frau-
en auch spätabends dieses Verkehrsmit-
tel ohne Angst nutzen können.
London ist der wichtigste Straßenkno-
tenpunkt der britischen Insel; große Aus-
fallstraßen und Autobahnen gehen von
hier aus in alle Richtungen des Landes.
1986 wurde das letzte Teilstück einer
185 km langen Ringautobahn für den
Verkehr der Metropole fertiggestellt.
Heute zwar nicht mehr Hauptstadt ei-
nes Weltreiches, ist London aber noch
immer ein Finanz- und Wirtschaftszent-
rum ersten Ranges. In der City mit ihren
Banken und Börsen werden Tag für Tag
schier unermessliche Summen an Geld
umgesetzt. Auch die großen Versiche-
rungsgesellschaften, deren bekanntes-
te und größte Lloyd's ist, haben hier ih-
ren Sitz und die beiden großen Auktions-
häuser Sotheby's und Christie's bringen
bei den täglichen Versteigerungen Kunst-
schätze von ungeahnten Werten unter
den Hammer.
30 % aller Arbeitnehmer in der briti-
schen Verwaltung und rund 25 % aller
Beschäftigten in der englischen Industrie
arbeiten im Gebiet von Groß-London. Die
Metropole hat mehrere Handelskam-
mern, alle bedeutenden national und in-
ternational tätigen Unternehmen unter-
halten Büros und alljährlich finden be-
deutende Messen und Ausstellungen in
London statt.
Die in immer größere Höhen steigen-
den Bodenpreise und Lebenshaltungs-
kosten führen jedoch seit einigen Jahren
zur wirtschaftlichen Stagnation. Auch
erfolgreiche Firmen sind nicht mehr be-
reit, die exorbitant hohen Mieten für ihre
Verwaltungszentralen zu bezahlen, und
weichen auf andere Standorte in Eng-
land aus. Selbst gut bezahlte Manager
stöhnen über die hohen Wohnungs-, An-
fahrts- und Lebenshaltungskosten, die
ihre Gehälter schmelzen lassen.
Auch der Besucher sollte sich darauf
einstellen, dass er sich in einer der teu-
ersten Städte überhaupt befindet. Das
Londoner Magazin Business Traveller
hat 2006 50 Großstädte der Welt ausge-
wählt und nach den Lebenshaltungskos-
ten in eine Rangfolge gebracht. London
rangiert hinter New York, Paris, Stock-
holm, Kopenhagen und Tokio an sechs-
ter Stelle: Business Traveller errechnete,
dass ein Geschäftsmann, der in einem
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