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hier liegt auch der Passagierhafen Lon-
dons. Noch weiter flussabwärts siedel-
te man die Ölverladestellen von Shellha-
ven, Thameshaven, Canvey Island und
Coryton an. Tanker mit einem Fassungs-
vermögen bis zu 90.000 t können hier
anlegen.
London besitzt mehrere Flughäfen, wo-
bei Heathrow, 24 km vom Stadtzentrum
entfernt, mit über 40 Mio. Passagieren
pro Jahr Englands bedeutendste Luftver-
kehrsdrehscheibe ist. In Gatwick (42 km
südlich vom Zentrum gelegen) landen vor
allem die Charterflieger und bringen pro
Jahr 25 Mio. Fluggäste ins Land. Rund
50 km nördlich der Metropole liegt der
Flughafen Stansted, das Passagierauf-
kommen beträgt hier 3 Mio. Reisende,
die vor allem mit den Billigairlines Ger-
manwings oder Easyjet ins Land gelan-
gen. Ebenfalls im Norden der Metropole
liegt Luton Airport. Ende 1987 wurde in
den Docklands der London City Airport
eröffnet, der mit seiner sehr kurzen Lan-
debahn allerdings nur von kleinen Turbo-
prop- oder Düsenmaschinen angeflogen
werden kann. Immerhin bestehen Direkt-
verbindungen zu einigen europäischen
Hauptstädten.
Jeden Tag fahren weit über 1 Mio. Men-
schen zur Arbeit in die Hauptstadt. Lon-
dons Einzugsbereich erstreckt sich mitt-
lerweile im Süden bis zum Seebad Brigh-
ton. Pendler (commuters), die von dort
anreisen, sind bis zu vier Stunden pro
Tag „auf Achse“. Allein aus der im Südos-
ten Englands gelegenen Grafschaft Kent
reisen jeden Morgen 120.000 Menschen
nach London, das sind 15 Prozent der
Einwohner dieser Grafschaft und nur die
wenigsten sind sogenannte „Gin and To-
nic Commuters“, Pendler mit sehr guten
Jobs, die in der Metropole hohe Gehälter
beziehen. Die meisten dieser Tagesfah-
rer kommen aus infrastrukturell unter-
entwickelten Gebieten, in denen die Ar-
beitslosenquote hoch ist und, müssen
auch schlechte Stellen in der Hauptstadt
akzeptieren.
Die mit der täglichen „Völkerwande-
rung“ verbundenen immensen organi-
satorischen Probleme löst seit 1933 das
London Transport Board. Auf 15 Groß-
bahnhöfen im Stadtgebiet sowie auf ei-
ner Vielzahl kleinerer Stationen sorgt die
Behörde alltäglich für eine nicht immer
geregelte, zügige und pünktliche An- und
Abfahrt.
Schenkt man den Umfragen Glauben,
so ist die staatliche Eisenbahngesell-
schaft das meistgehasste Unternehmen
im Lande. Unzählige Klagen über Ver-
spätungen, überfüllte und vor Schmutz
starrende Waggons sowie über die ho-
hen Fahrpreise gehen Tag für Tag in der
Zentralverwaltung ein. Die Regierung ist
da ganz anderer Ansicht. Ex-Verkehrsmi-
nister Cecil Parkinson verteufelte „hoch-
fliegende strategische Pläne, die von
staatlichen Stellen ausgearbeitet wer-
den“ und meinte: „Dieser Dirigismus
führt zu vielen Fehlern; wir verbessern
alle Verkehrseinrichtungen und lassen
dann dem Kunden die Wahl.“ Die Situati-
on hat sich auch nicht gebessert, seit die
britische Eisenbahn privatisiert wurde.
Tief geht es hinunter in die U-Bahn-
Station Piccadilly Circus
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