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Besichtigung
Hinter dem Ticket Office betreten wir
die Festung durch das St. George's Gate-
way, wenden uns nach links und umrun-
den den Middle Ward, den mittleren Hof,
in dessen Zentrum auf einem Hügel der
mächtige Round Tower, der ursprüngli-
che Donjon der Festung, aufragt. Nörd-
lich davon gelangt man durch einen Tor-
durchlass in einer Mauer auf die Nord-
terrasse, von der aus man einen weiten
Blick über die grünen Uferwiesen der
Themse und das Nachbarörtchen Eton
hat. Hier befindet sich auch der Eingang
zu den State Apartments, in denen am
20. November 1992 ein verheerender
Brand ausbrach und große Schäden an-
richtete. Glücklicherweise kam niemand
zu Schaden und bis auf ein Gemälde
konnten alle Kostbarkeiten gerettet wer-
den. Im großen Festsaal finden die roya-
len Dinner für die Mächtigen dieser Welt
statt und im Thronsaal gewährt Ihre Ma-
jestät Audienzen.
Die vielen Räumlichkeiten zeigen erle-
senes Mobiliar aus allen Epochen, gro-
ße Waffensammlungen, golddurchwirk-
te flämische Wandteppiche und ein-
drucksvolle Deckengemälde. Die Wände
schmücken Bilder aller großen Meister:
Gemälde von Rembrandt, Holbein, van
Dyck, Dürer, Raffael, Michelangelo und
Kneller sowie Zeichnungen von Leonar-
do da Vinci.
Ein Blickfang erster Güte ist auch das
Queen's Doll House, ein riesiges Pup-
penhaus, das vom Hofmaler Sir Edwin
Lutyens gestaltet und bei der Wembley-
Ausstellung 1924/25 gezeigt wurde.
Es ist 2,4 m lang und 2 m breit, mehre-
re Stockwerke hoch und besitzt feinge-
schnitztes, vergoldetes Mobiliar, funkti-
onierende Sanitäranlagen, elektrische
Europa. Eine bauliche lnnovation stell-
ten in jenen Tagen beispielsweise eine
Anzahl hintereinandergestaffelter Ver-
teidigungswälle dar, deren Überwinden
einem potenziellen Angreifer bedeuten-
de Verluste beibringen musste. Schon
kurz nach Baubeginn nutzte der Herr-
scher den Stützpunkt als königliche Re-
sidenz und ging von hier aus seinem
Jagdvergnügen nach. In dem angren-
zenden großen Waldgebiet hatten be-
reits die angelsächsischen Könige Wild-
schwein und Hirsch gejagt und sich et-
was flussabwärts in dem Weiler Wind-
lesora ein kleines Jagdschloss erbauen
lassen. Das Dörfchen gab nun der neu-
en Burg ihren Namen.
Von den ersten Gebäuden ist nichts
erhalten geblieben. Ab 1110 ließ Hein-
rich I. steinerne Unterkünfte errichten
und auch die folgenden Herrscher ver-
stärkten die Verteidigungsfähigkeit des
Schlosses. Nur zweimal wurde die Burg
angegriffen und belagert - beide Ausein-
andersetzungen fielen in die Zeit von Jo-
hann Ohneland -, eingenommen wurde
die Festung jedoch nicht.
Einkehren in Windsor
Verspürt man nach der Besichtigungstour
Hunger oder Durst, so sollte man in der
Windsor Royal station, dem königlichen
Bahnhof des Städtchen, an der Thames
Street gegenüber vom Schloss einkehren.
In dem umfassend restaurierten Gebäu-
de befinden sich eine ganze Reihe von
Restaurants, Cafés, Pubs und schmu-
cken kleinen Läden mit Kunsthandwerk.
Züge fahren hier allerdings auch noch von
einem Bahnsteig ab.
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