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Die Hauptverdächtigen
Sir Melville McNaghten, ein ehemali-
ger Geheimdienstchef, hielt die folgenden
Personen für verdächtig, der Mörder Jack
the Ripper gewesen zu sein:
Montagu J. Druitt: Ein Rechtsanwalt,
der einige Semester Medizin studiert hat-
te und Linkshänder war. Am 1. Dezember
1888 ertränkte sich Montagu Druitt in
der Themse, weil er - wie er in seinem Ab-
schiedsbrief schrieb - fürchtete, verrückt
zu werden. Druitt war bekannt für seine
exzessiven sexuellen Tendenzen. Selbst sei-
ne Familie hielt ihn für den Täter. Nach
Druitts Tod schloss die Polizei den Fall
„Jack the Ripper“ erst einmal ab.
Dr. Stanley: Die erste umfassende Doku-
mentation über Jack the Ripper hielt Dr.
Stanley für den Mörder. Stanleys Sohn war
an den Folgen der Syphilis gestorben, die er
sich angeblich bei Mary Kelly geholt hatte.
Neill Cream: Der Amerikaner kam
wegen seiner letzten Worte in Verdacht.
1892 wurde er wegen des Mordes an der
Prostituierten Matilda Clover gehenkt. Als
Cream durch die Falltür des Galgens fiel,
rief er aus: „I am Jack the ...“.
Neithon Kaminsky: Ein geisteskran-
ker, polnisch-jüdischer Einwanderer, der
an einer Geschlechtskrankheit litt und als
äußerst gewalttätig galt. Kaminsky starb
wenige Monate nach dem letzten Mord in
einer Heilanstalt. (Wer den Guided Walk
„Auf den Spuren von Jack the Ripper“
mitmacht (s. S. 246), dem wird am Ende
der Tour Kaminsky als der Mörder vor-
gestellt.)
Michael Ostrog: Ein russischer Arzt, der
wegen extremer Gewalttätigkeit und bruta-
ler sexueller Fantasien in eine Heilanstalt
eingewiesen wurde. Er konnte für keine
der Mordnächte ein Alibi nachweisen.
Dr. Alexander Pedachenko: Eben-
falls ein russischer Arzt, der von der za-
ristischen Geheimpolizei nach London ge-
schickt worden war, um dort die Bevölke-
rung in Angst und Schrecken zu versetzen
und um die Londoner Polizei zu diskre-
ditieren. Nach seiner Rückkehr ins rus-
sische Reich starb er in einer Nervenkli-
nik. Die Ochranza Gazette, das offizielle
Organ des russischen Geheimdienstes, be-
zichtigte ihn des Mordes an fünf Frauen
im Londoner Osten.
Der Duke of Clarence: Der debile und
homosexuelle Enkel von Königin Victoria
war bekannt für seine nächtlichen Streif-
züge durch das Eastend. Einmal griff ihn
die Polizei in einem Männerbordell auf.
Prinz Eddy konnte sehr kunstvoll von
ihm gejagte Tiere ausnehmen und beob-
achtete öfter Chirurgen bei ihren Opera-
tionen.
J. K. Stephen: Der Geliebte von Prinz
Eddy war ein paranoider Frauenhasser.
Nach neueren Forschungen soll nun ein
gewisser James Maybrick, ein Baumwoll-
händler aus Liverpool, der Mörder gewe-
sen sein. 1993 wurde sein Tagebuch gefun-
den, das ihn als Jack the Ripper ausweist.
Klar ist nun auch, warum die Mordserie
so abrupt endete: James Maybrick wur-
de 1889 von seiner eigenen Frau ermor-
det. Man nimmt an, dass sie hinter seine
Schreckenstaten gekommen war.
Ebenfalls 1993 veröffentlichte die ame-
rikanische Krimi Autorin Patricia Corn-
well ihr Buch „Portrait of a Killer: Jack
the Ripper - Case Closed“, in dem sie den
deutschstämmigen, in England berühmt
gewordenen Maler Walter Sickert als
den Massenmörder identifiziert zu haben
glaubt.
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