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JAck thE rippEr - OpfEr, fAhNDuNG uND MöGLichE tätEr
Die Opfer
Das erste Opfer des Killers wurde in der
Nacht des 31. August 1888 die Prostituier-
te Mary Ann Nicholls. Polly, wie sie in der
Umgebung hieß, war 42 Jahre alt, mit ei-
nem Druckmaschinenmechaniker verhei-
ratet und hatte fünf Kinder. Doch die Ehe-
leute traten seit über drei Jahren schon
nicht mehr miteinander in Kontakt und
auch mit ihren Kindern hatte Polly schon
längst keine regelmäßigen Treffen mehr.
Die alternde Frau war ganz auf sich allein
gestellt. Neben der täglichen Sorge des Geld-
verdienens mussten darüber hinaus auch
ein paar Pennies für die notwendige Gin-
Ration erarbeitet werden, denn Mary Ann
Nicholls war wahrscheinlich Alkoholikerin.
Als sie in jener Nacht die Whitechapel Road
auf der Suche nach einem Kunden herun-
tereilte, hatte sie keinen Penny in ihrem
Handtäschchen und kam somit auch nicht
in ein Schlafhaus. Gegen 2.30 Uhr muss sie
ihrem Mörder begegnet sein, der sie auf
bestialische Weise verstümmelte.
Eine gute Woche später, am 8. Sep-
tember 1888, war gleichfalls gegen 2 Uhr
nachts Annie Chapman noch auf den Bei-
nen. Wie Polly besaß sie kein Geld und
war deshalb auch nicht in ihrem „Doss-
house“ (Schlafhaus) eingelassen worden.
Dark Annie, wie man sie auch nannte,
versuchte, sich mit Häkelarbeiten und als
Blumenmädchen über Wasser zu halten,
doch in der Regel reichte dieser geringe
Verdienst nicht aus und auch sie war ge-
zwungen, ihren Körper zu verkaufen. An-
nie Chapmans Mann war schon vor meh-
reren Jahren verstorben, ihre beiden Kin-
der hatte sie länger nicht mehr gesehen.
Auch sie war ganz auf sich gestellt. Der
Mörder zerstückelte die Leiche, zudem ent-
fernte er einige innere Organe.
Elizabeth Stride, das dritte Opfer des
Rippers, wurde als Elisabeth Gustaafsdot-
ter 1843 in Schweden geboren. Nach Eng-
land gekommen, heiratete sie einen Zim-
mermann, mit dem sie zwei Kinder hatte.
Mann und Kinder kamen wahrscheinlich
1878 beim Untergang des Themsedamp-
fers „Princess Alice“ ums Leben (die Ka-
tastrophe forderte mehr als 600 Todes-
opfer). Nun lebte sie mit einem Arbeiter
zusammen und verdiente sich einen Teil
ihres Geldes als Putzfrau und durch Näh-
arbeiten. Abends ging „Long Liz“ notge-
drungen auf Kundenfang, um den immer
leeren Geldbeutel ein wenig aufzufüllen.
Am 30. September 1888 traf sie auf ihren
Mörder, der jedoch gestört wurde, sodass
er keine Zeit fand, die Leiche zu verstüm-
meln. Unbefriedigt und frustriert hielt er
noch in der gleichen Nacht nach einem
weiteren Opfer Ausschau.
Catherine Eddowes, 43 Jahre alt, wur-
de am 30. September gegen 0.30 Uhr aus
der Ausnüchterungszelle der Bishopsgate-
Polizeistation entlassen und muss nur we-
nige Minuten später ihrem Mörder in die
Arme gelaufen sein. Auch sie fand man
ähnlich zugerichtet wie die anderen Frau-
en. Die Times veröffentlichte in einer Liste
die wenigen Besitztümer, die zu ihren Fü-
ßen ausgebreitet lagen, um auf die beson-
dere Armut alleinstehender Frauen auf-
merksam zu machen.
Mary Kelly, das fünfte Opfer, war 25
Jahre alt und lebte erst seit fünf Jahren in
London. Mit 16 Jahren hatte sie in Wales
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