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#192 [K14] grenadier, 18 Wilton Row, U-Bahn
Hyde Park Corner. Ein Free House, einst die
Offiziersmesse für Wellingtons Soldaten. Die
Kneipe liegt am Ende einer Mew. Mews - so
hießen früher die Stallungen für die Kutsch-
pferde, die hinter den hochherrschaftlichen
Wohnhäusern in den besseren Vierteln Lon-
dons lagen. Schon vor vielen Jahrzehnten
sind die Stallgebäude zu Wohnungen umge-
baut worden und wer es sich leisten kann,
kauft in einer solchen Mew eine Wohnung.
Es ist ruhig, vom umgebenden Verkehr der
Metropole hört man nichts. Im Grenadier ver-
kehren die Locals der Umgebung, der Pub ist
absolut touristenfrei.
Dörfchen errichten - der langsame Auf-
schwung von Chelsea begann.
Anfang des 18. Jh. zogen dann ver-
diente Veteranen in das von Christo-
pher Wren erbaute Royal Chelsea Hos-
pital und bestimmten das Bild des Ortes.
Zur gleichen Zeit entwickelte sich Chel-
sea durch den Ranelagh Park zu einem
beliebten Naherholungsgebiet der städti-
schen Bevölkerung.
Ein Jahrhundert später prägten dann
Künstler, Wissenschaftler, Literaten
und Dandys dieses Quartier und in den
1960er-Jahren wurde King's Road - ähn-
lich wie Carnaby Street in Soho - das mo-
dische Zentrum von Swinging London.
Noch heute ist King's Road die Einkaufs-
straße von Chelsea.
chELsEa und BELgRavia
gEschichtE
] RoyaL couRt thEatRE *
[J15]
Chelsea und Belgravia gelten als die mit
Abstand besten Adressen von London -
wer hier wohnt, ist reich oder von Adel.
Im 16. Jh. war Chelsea ein vor den To-
ren Londons gelegenes Fischerdorf. Um
1520 bezog Thomas Morus, Philosoph
und späterer Lordkanzler von Heinrich
VIII., ein Haus in dem verschlafenen Ört-
chen. Sein berühmtes Werk „Utopia“ war
bereits in einer lateinischen Version er-
schienen, eine englische Ausgabe veröf-
fentlichte man erst 15 Jahre nach seiner
Hinrichtung.
Wie die Chronisten berichten, nahm
Morus regen Anteil am öffentlichen Le-
ben im Dorf und sang gar während der
Messen im Chor der Chelsea Old Chur-
ch. Nachdem er 1529 sein politisches
Amt bekam, gingen bedeutende Leute
wie der Humanist Erasmus von Rotter-
dam bei ihm aus und ein; auch Heinrich
VIII. ließ einen kleinen Palast nahe dem
Am Sloane Square, inmitten von Chel-
seas Zentrum, befindet sich das Royal
Court Theatre, berühmt geworden durch
die Stücke von George Bernhard Shaw,
die hier uraufgeführt wurden, sowie
durch John Osbornes „Blick zurück im
Zorn“, das am 8. Mai 1956 Premiere
Kulinarisches am Theater
Vor und nach den Vorstellungen sind
das Café und die Bar des Royal court
theater ] beliebte Treffpunkte. Ne-
ben der U-Bahn-Station Sloane Square
befindet sich auch das sehr gemütli-
che Café oriel grande Brasserie de la
Place (s. S. 201), in dem es sich lohnt,
eine Verschnaufpause einzulegen und ei-
nen Milchkaffee mit einem Stück Kuchen
zu sich zu nehmen.
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