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viel befahrenen Verkehrsknotenpunkt
und taucht an der nordöstlichen Ecke
wieder ans Tageslicht, um nun den Hyde
Park in westlicher Richtung zu durch-
schreiten. Nahtlos schließen sich die
Kensington Gardens an und der geruh-
same Spaziergang findet am Kensington
Palace sein Ende.
zügig und schnell auf dieser „Route de
Roi“ den Kensington Palace erreichen
konnte. Den Namen „Route de Roi“ ver-
ballhornten die Londoner zu „Rotten
Row“ - und so heißt der Weg heute noch.
Um den vielen Straßenräubern im Gar-
tengelände das Handwerk zu legen, be-
stückte man schon frühzeitig die Bäume
entlang der Rotten Row mit Laternen.
Beginnen wir unseren Besichtigungs-
gang an Hyde Park Corner (U-Bahn Hyde
Park Corner). Hier, am südöstlichen Ende
des Parks, grüßt mit martialischer Ge-
bärde das Standbild des Nackten Achill
den Besucher. Die gewaltige Statue wur-
de aus dem Metall erbeuteter Kanonen
nach Entwürfen von Richard Westmacott
gegossen und symbolisiert den Duke of
Wellington: Dieser hatte Napoleon bei
Waterloo eine militärische Schlappe
sondergleichen beigebracht. Die Männ-
lichkeit unseres Achill wird durch kei-
nerlei Kleidungsstück kaschiert. Wäh-
rend der Viktorianischen Ära wandten
die flanierenden Damen schamvoll ihre
Köpfe zur Seite, wenn sie das Denkmal
passierten.
Viele Wege erschließen Hyde Park
dem Erholung Suchenden, vor allem an
sommerlich warmen Wochenenden ha-
ben sich Familien auf den Rasenflächen
niedergelassen und frönen dem Pick-
nick, Tausende von Liegestühlen (für de-
ren Benutzung man ein kleines Entgelt
zahlen muss) sind nach den Sonnen-
strahlen ausgerichtet und blasshäutige
Briten hoffen auf einen braunen Teint.
Man spielt Federball oder wirft die Fris-
beescheibe übers Grün, Liebespaare
halten sich umschlungen, hier liest je-
mand in einem Buch, dort macht ein an-
derer seine Tai-Chi-Übungen und ein drit-
ter schnarcht herzhaft im Tiefschlaf. Die
T hydE PaRk **
[J13]
Ursprünglich gehörte das 142 Hektar
große Gelände des heutigen Hyde Park
zu den Liegenschaften der Westmins-
ter Abbey, nach der Reformation zog
Heinrich VIII. das Areal ein und erklärte
es zum königlichen Jagdgebiet. Rund
100 Jahre später machte man es für
die Öffentlichkeit zugänglich und gestal-
tete das Gartengelände in den folgenden
Jahrzehnten nach und nach um. Hyde
Park entwickelte sich zum beliebten Nah-
erholungsgebiet Londons. An Sonntagen
spazierte einfaches Volk zu Fuß über die
Rasenflächen, die männlichen Adligen
dagegen kamen hoch zu Ross daher,
während ihre Damen von der Kutsche
aus das Treiben beobachteten.
Berüchtigt wurde der Park alsbald we-
gen der Duelle, die die Kontrahenten -
wie es sich gehörte - in den frühen Mor-
genstunden ausfochten. Im Jahre 1772
z. B. ging der Autor und Verfechter der
„Laughing Comedy“ Richard Brinsley
Sheridan (1751-1816) mit dem Degen
auf einen gewissen Captain Mathews
los. Der hatte es gewagt, um Sheridans
Geliebte zu buhlen. Beide Männer ver-
letzten sich schwer. In ähnliche Händel
verstrickt war der Schriftsteller und Poli-
tiker John Wilkes (1727-1797).
Quer durch den Park schuf man eine
Verbindungsachse, damit der Monarch
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