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In der Bartholomew Lane liegt der Ein-
gang zum Bank of England Museum. In
dem ehemaligen, originalgetreu restau-
rierten Börsenbüro ist heute ein amü-
santes Museum untergebracht, das die
Geschichte der britischen Nationalbank
erzählt. Zu sehen sind antike Münzen,
Banknoten aller Couleur, alte Rechnun-
gen, Prägestöcke, künstlerische Entwür-
fe für Geldscheine, Dioramen, die auf
Karikaturen des 18. Jahrhunderts beru-
hen und die Finanzpolitik zum Inhalt ha-
ben. Wer glaubt, genügend Kraft in den
Armen zu haben, der darf versuchen, ei-
nen rund 14 kg schweren Goldbarren zu
stemmen, der je nach Tagespreis einen
Wert von rund 100.000 Pfund Sterling
besitzt.
µ Threadneedle Street, Eingang zum Bank of
England Museum in der Bartholomew Lane,
Tel. 76015491, www.bankofengland.co.uk/
museum, U-Bahn Bank, Mo-Fr 10-17 Uhr
alltäglichen Verhandlungen und ahndet
eventuell vorkommende Verfehlungen
mit sofortigem Berufsausschluss.
Der Ursprung des Vertrauens in die an
der Börse tätigen Broker geht auf das
18. Jh. zurück, als ein gewaltiger Bör-
senkrach, der sogenannte South Sea
Bubble, die britische Finanzwelt erschüt-
terte. Die South Sea Company, eine im
Südpazifik agierende Handelsgesell-
schaft, hatte die gesamte Staatsver-
schuldung übernommen und spekulier-
te mit einem Aktienpaket im Wert von
500 Mio. Pfund. Das Geschäft ging je-
doch schief, die nachfolgenden Enthül-
lungen brachten Korruption und Vettern-
wirtschaft bis in die höchsten politischen
Ränge ans Tageslicht.
Jedermann, der sich mit an dieser
Spekulation beteiligt hatte, war vollstän-
dig ruiniert. Nur wenige, die rechtzeitig
genug ihre Aktien verkauft hatten, ge-
hörten zu den großen Gewinnern - z. B.
Isaac Newton, Jonathan Swift oder Tho-
mas Guy. Dieser spendete einen Teil sei-
ner Einnahmen für den Bau eines Kran-
kenhauses. Das Guy's Hospital in der St.
Thomas Street (s. S. 243) gehört noch
heute zu den besten medizinischen Ein-
richtungen der Stadt.
Aufgrund dieser unerfreulichen Vor-
kommnisse in der Stock Exchange arbei-
teten die Londoner Broker ihren bis heu-
te gültigen Ehrenkodex aus.
µ 10 Throgmorton Street, U-Bahn Bank
: stock ExchangE *
[q12]
Nur einen Steinwurf entfernt erhebt sich
östlich der Bank of England an der Throg-
morton Street die 26 Stockwerke hohe
Stock Exchange, die Wertpapierbörse
der Stadt. Das moderne Gebäude ent-
stand zwischen 1970 und 1973. „The
House“, wie der Volksmund den Effek-
tenumschlagplatz nennt, ist eine der
größten Börsen der Welt. Aus Furcht vor
Terroranschlägen kann man die Börse
jedoch nicht besichtigen.
Noch heute werden die Geschäfte un-
ter dem Leitspruch „Dictum Meum Pac-
tum“ bzw. „My word ist my bond“ („das
Gesagte gilt“) ausgehandelt.
Derlei Praktiken verlangen integer und
zuverlässig agierende Händler und ein
Kontrollorgan überwacht zusätzlich die
; LEadEnhaLL maRkEt *
[q12]
Vom City-Knotenpunkt Bank geht es die
Cornhill Street entlang, deren Verlänge-
rung die Leadenhall Street ist. Kurz bevor
das futuristisch aussehende Gebäude
von Lloyd's of London erreicht ist, öffnet
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