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Rundgang
Beginnen wir nun unseren andachtsvol-
len Rundgang durch das Gotteshaus (die
Ziffern in Klammern beziehen sich auf die
Legendenpunkte der nachfolgenden Kar-
te): Das Westportal (1) zeigt ein Denkmal
für den Premierminister William Pitt d. J.
(1759-1806). Am ersten rechten Pfeiler
hinter dem Eingang hängt ein Porträt von
Richard II., das um 1370 entstand und
als ältestes Königsgemälde gilt. Rechts
vom Portal liegt die St. George's Chapel
(2), die dem Andenken der Gefallenen
des Ersten Weltkriegs gewidmet ist. Hin-
ter dem Hauptportal ehrt eine Grabplatte
Winston Churchill, direkt dahinter ruht in
einem schlichten Grabmal ein in französi-
scher Erde bestatteter, unbekannter Sol-
dat, der am 11. November 1920 hier bei-
gesetzt wurde (3). Das Datum markiert
alljährlich den Remembrance Day, den
Volkstrauertag. Keineswegs darf man die
Grabplatte betreten, selbst während der
Krönungsfeierlichkeiten macht die Pro-
zession des Monarchen einen Bogen um
die geweihte Stelle.
Im Hauptschiff (4) befinden sich vie-
le Gedenksteine, u. a. für den Afrikafor-
scher David Livingstone, die Architek-
ten Charles Barry und Gilbert Scott, den
„Vater“ der Dampfmaschine, Robert Ste-
phenson, sowie für den Premierminister
Neville Chamberlain.
Die Wand des südlichen Seitenschiffs
zeigt ein Denkmal für den Schriftsteller
Thomas Hardy (5). Im Schiff befindet sich
auch die reich dekorierte Orgel (6). Eine
prachtvoll vergoldete Chorschranke (7)
trennt das Schiff vom Chor ab. Rechts
vom Orgelchor ehrt ein Denkmal den
Feldherrn James Earl of Stanhope, links
zeigt eine Statue den großen Naturwis-
senschaftler Isaac Newton.
angelsächsische König Eduard der Be-
kenner ließ dann 1050 mit dem Bau ei-
nes neuen Gotteshauses und eines Klos-
ters beginnen. Um für den heiliggespro-
chenen Eduard eine angemessene Grab-
stätte zu errichten, befahl Heinrich III.,
einen Teil der Kirche niederzureißen,
und beauftragte den Baumeister Hen-
ry von Reyns mit neuen Plänen. Dieser
nahm die französischen Kathedralen von
Reims und Amiens zum Vorbild und ge-
staltete innerhalb von zehn Jahren Chor,
Querschiffe und Teile des Hauptschiffs.
Rund 100 Jahre ruhten dann die Arbei-
ten, die anschließend von Henry Yeve-
le, dem kongenialen Architekten der Ka-
thedrale von Canterbury, weitergeführt
wurden. Yevele war souverän genug, um
nicht im nun vorherrschenden Decora-
ted Style fortzubauen, sondern hielt sich
strikt an die ursprünglichen Pläne von
Reyns, die der Early-English-Gotik ver-
haftet waren. In den folgenden Jahrhun-
derten befassten sich dann Christopher
Wren und Nicholas Hawksmoor mit der
weiteren Ausgestaltung der Abtei.
Die 156 m lange und 61 m breite West-
minster Abbey hat den Grundriss eines
lateinischen Kreuzes und ist über 30 m
hoch.
Jeden Dienstag und jeden Mittwoch
gibt es um 17 Uhr einen Gottesdienst
für die Bewohner und Besucher der
Metropole, dann singt auch der berühm-
te Knabenchor.
Die sehenswerte Westminster Abbey
gegenüber den Houses of Parliament
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