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Samuel Pepys und Charles Percy Snow
(1905-1980; von ihm stammt der Ro-
man „The Corridors of Power“) saßen im
Parlament, Lord Byron war Mitglied des
Oberhauses, Samuel Johnson beobach-
tete im Auftrag verschiedener Magazi-
ne die Debatten, Samuel Richardson
war der offizielle Drucker des Unterhau-
ses und Charles Dickens arbeitete zwi-
schen 1831 und 1836 als Stenograf im
Parlament. Verschiedene Premierminis-
ter galten als Meister des geschriebenen
Wortes: Benjamin Disraeli (1804-1881)
war bereits als Autor bekannt, bevor er
in die Downing Street einzog. 1880, nun
nicht mehr Premier, akzeptierte er ei-
nen Vorschuss von 10.000 Pfund für sei-
nen Roman „Endymion“. William Ewart
Gladstone (1809-1898) übersetzte Ge-
dichte von Horaz und Winston Churchill
(1874- 1965) schrieb insgesamt 48 Bü-
cher und erhielt im Jahre 1953 gar den
Nobelpreis für Literatur.
Auch Queen Victoria schrieb, und zwar
verfasste sie von ihrem 13. Lebensjahr
bis zu ihrem Tod im Alter von 82 Jahren
Tagebücher. Über 100 Bände stark sind
die Erinnerungen der Königin. Unter dem
Titel „Leaves from the Journal of Our Life
in the Highlands“ erschienen 1868 Aus-
züge der Tagebücher, 1883 folgte eine
weitere Veröffentlichung. 1921 holte
Winston Churchill T. E. Lawrence (1888-
1935), besser bekannt unter dem Na-
men Lawrence von Arabien, in das Midd-
le Eastern Department des Colonial Of-
fice. Lawrence war mit seiner Autobiogra-
fie „Die sieben Säulen der Weisheit“ ein
literarisch bedeutsames Werk gelungen.
Im Flottenministerium saß lan Fleming
(1908-1964). Er war dort die rechte
Hand des Geheimdienstchefs und erfand
aufgrund seiner Kenntnisse den Agenten
James Bond (007). Ebenfalls im Geheim-
dienstmilieu siedelte John le Carré sei-
nen Protagonisten Smiley an, mit seinem
Roman „Der Spion, der aus der Kälte
kam“ wurde er international berühmt. Le
Carré (*1931) arbeitete im Außenminis-
terium und war in den 1960er-Jahren als
Diplomat in Bonn akkreditiert. Roy Jen-
kins (1920-2003), ehemaliger Labour-
abgeordneter, Innen- und Finanzminister
sowie Präsident der Europäischen Kom-
mission, Kanzler der Universität Oxford
und Präsident der Royal Society of Litera-
ture schrieb Biografien über seine Politi-
kerkollegen und gewann den renommier-
ten Whitbread Biography Award. Zu sei-
nen Werken zählen u. a. die Lebensbe-
schreibungen von Churchill, Gladstone,
Attlee, Balfour, Asquith und Baldwin.
Û hoRsE guaRds *
[m13]
Unser Spaziergang durch Westminster
beginnt am Trafalgar Square (U-Bahn
Charing Cross), wir folgen der Blickrich-
tung von Lord Nelson und biegen in die
Straße Whitehall ein. Nach wenigen
Schritten kommt auf der rechten Stra-
ßenseite eine weitere Touristenattrak-
tion Londons in den Blick: die Horse
Guards. Umlagert von fotografierenden
Besuchern, lassen die berittenen Sol-
daten der Königlichen Kavallerie die
Neckereien des Publikums stoisch über
sich ergehen. Im Torbogen hält ein weite-
rer, bärenfellbehüteter Soldat der könig-
lichen Leibgarde Wache und unternimmt
alle paar Minuten mit geschultertem
Gewehr sehr zur Freude der kamerabe-
wehrten Besucher einen kurzen Marsch
über das Areal.
µ Whitehall, U-Bahn Charing Cross
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