Travel Reference
In-Depth Information
möglicherweise prächtigsten Arbeit im ganzen
Gotteshaus und zum Coro („Chor“). Die Capilla
Mayor wird von einem filigranen Gitter aus dem
16. Jh. geschützt, aber richtig spektakulär ist erst
der 23 Meter hohe Hauptaltar, ein Meisterwerk
aus Zedernholz. Er wurde zwischen 1482 und
1564 von verschiedenen Meistern geschaffen und
zeigt 45 Szenen aus dem Leben Jesu auf vier Ebe-
nen. Die oberen Figuren sind etwas größer gestal-
tet, damit es für den Betrachter zu keinen perspek-
tivischen Verzerrungen kommt.
Gegenüber öffnet sich der Chor, er wird von ei-
nem Gitterwerk geschützt, das aus dem Jahr 1519
stammt. Dahinter befinden sich das schöne Chor-
gestühl aus dem 15. Jh., welches Nufro de Sánchez
und andere erschufen.
Wiederum hinter der Capilla Mayor liegt die Ca-
pilla Real („Königskapelle“), die 1551 von Martín
de Gaínza geplant wurde. Dort ganz in der Nähe
befindet sich auch die (angeblich) letzte Ruhe-
stätte von Kolumbus, dessen Name auf Spanisch:
Cristóbal Colón heißt. Vier würdevoll dreinblicken-
de Männer tragen den Sarg (symbolisieren die
Königreiche Navarra, Aragón, Castilla und León )
auf ihren Schultern, somit schwebt der Entdecker
gewissermaßen über der zuletzt so ungeliebten
spanischen Erde, in der der Admiral nicht beerdigt
sein wollte. Mittlerweile gibt es belegbare Zweifel,
dass Kolumbus hier tatsächlich ruht (siehe Exkurs
„Wo ist das Grab des Kolumbus?“).
Seitlich des Mausoleums von Kolumbus liegen
einige bedeutende Seitenkapellen, beispielsweise
die Capilla de las Cálices („Kapelle der Kelche“),
in der mehrere wertvolle Gemälde ausgestellt
sind, u. a. von Goya und Zurbarán . Die quadra-
tische Sacristía Mayor („Hauptsakristei“) stammt
aus dem 16. Jh. und zeigt Werke von Murillo, Zur-
barán („Santa Teresa“), Pedro de Campaña („Die
Kreuzabnahme“) und weiteren Künstlern. An der
Decke sind Bildnisse von Christus, den Aposteln
und von Sevillaner Bischöfen zu finden.
Search WWH ::




Custom Search