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Wunder also, dass Spanier morgens keinen Hunger ver-
spüren.
In den Touristikorten regiert ein anderer Rhythmus. Dort
werden in den großen Hotels und in vielen Restaurants
Mahlzeiten nach nordeuropäischen Zeiten serviert.
Spanische und regionale Spezialitäten
In spanischen Bars wird eine breite Auswahl kalter oder
manchmal warmer Häppchen angeboten, die, auf kleinen
Tellerchen serviert, den Wein oder das Bier begleiten. In
Andalusien sind sie normalerweise sogar eine kostenlose
Beigabe des Wirtes und werden dem Gast, der am Tresen
steht und ein Getränk bestellt hat, mit dem Glas gereicht.
Über die Ursprünge dieser tapas kursieren verschiede-
ne Legenden. Die gebräuchlichste behauptet, dass irgend-
wann im 18. Jh. Gästen in Wirtshäusern das Glas Wein mit
einem Tellerchen bedeckt gereicht wurde. So sollte ver-
mieden werden, dass Fliegen ins Glas gerieten. Auf diese
Tellerchen wurde dann immer häufiger eine kleine Beigabe
gelegt: eine Olive, ein halbes Ei, ein Stück Schinken - die
tapa war geboren. Der Begriff leitet sich nämlich vom spa-
nischen Wort tapar ab, was „zudecken“ heißt.
Diese sympathische Sitte der kostenlosen Dreingabe
einer kleinen Leckerei wird noch in vielen andalusischen
Bars gepflegt, in den Touristikhochburgen natürlich selten.
In einigen Bars werden sogar derart umfangreiche Tapas
gereicht, dass man erschrocken zunächst ablehnen möch-
te: „Ich habe doch gar nichts bestellt!“. Denn - so selbst er-
lebt - mancher Wirt klaubt ein ganzes Dutzend gambas
(Garnelen) zusammen, schaufelt sie auf einen Teller und
platziert sie neben dem Glas. Das ist selbst für spanische
Verhältnisse eine Menge. Selten, aber nicht unmöglich.
Es gibt eine unglaubliche Vielfalt an Tapas. Einfache Vari-
anten, die kostenlos serviert werden, sind Oliven, eine Sar-
dine oder ein halbes Ei mit einem kleinen Belag, wie etwa
ein Paprikastreifen. Oder einfach ein Schälchen Erdnüsse,
frittierte Kartoffeln oder ein Klecks Kartoffelsalat, manch-
mal auch eine Scheibe Schinken.
Andere Tapas müssen bezahlt werden und hier kennt die
Phantasie keine Grenzen: ganze Teller mit Schinken-, Sala-
mi- und Käsescheiben oder unterschiedliche Meeresfrüch-
te, mit einem Zahnstocher auf kleine Stangenbrot-Schei-
ben gespießt, oder patatas bravas , frittierte Kartoffeln in
scharfer Sauce.
Es können auch verschiedene Varianten auf einem Teller
zusammengestellt werden, so dass der Gast mehrere pro-
biert. Montados werden solche Teller auch genannt.
Standard-Tapas sind albóndigas, kleine Hackbällchen in
scharfer Sauce, oder ensaladilla rusa, eine Art Kartoffelsa-
lat, ebenso boquerones, sauer eingelegte Sardinen. Dazu
Tapas
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