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nur zwei Möglichkeiten: Zunächst versuchen, den Zupar-
ker wegzuschieben. Das immerhin bedenken viele dann
doch und legen weder Gang ein noch ziehen sie die Hand-
bremse an. Falls das nicht möglich ist, hilft nur noch eins: so
lange gnadenlos auf die Hupe drücken, bis aus irgendeiner
Bar jemand angelaufen kommt und unter vielen perdón!
seinen Wagen wegfährt. Oder die GRUA, der Abschlepp-
dienst, kommt.
In Andalusien wird es heiß, im Sommer sogar sehr heiß.
Im Auto wird es dann sogar sehr sehr heiß. Deshalb sollte,
wo auch immer möglich, in einem Parkhaus oder in einer
Tiefgarage geparkt werden. Der kühle, schattige Platz soll-
te einem schon die Gebühren wert sein. Jeder, der schon
einmal sein Vehikel nach zwei Stunden in der prallen Son-
ne aufgeschlossen hat, wird wissen, was gemeint ist.
Ein Thema für sich sind selbst ernannte Parkwächter.
An vielen touristischen Sehenswürdigkeiten tauchen sie
wie aus dem Nichts auf und fordern mehr oder weniger
deutlich eine Parkgebühr. Um es klar zu sagen: Wer auf ei-
nem offiziellen Parkplatz steht, bezahlt eine Gebühr zu-
meist über einen Automaten. Damit ist alles abgegolten.
Wer dagegen auf irgendeiner Fläche parkt, wird oft mit den
voluntarios („Freiwilligen“) konfrontiert. Diese tragen eine
weiße Mütze, die ihnen einen halbwegs offiziellen Charak-
ter verleihen soll. Sie „helfen“ beim Einparken, beim Aus-
steigen und bewachen das Auto ... Tja, wenn sie es dann
wirklich täten, wäre ja auch ein Trinkgeld gerechtfertigt.
Oft genug verbirgt sich aber nur die billige Masche dahin-
ter, speziell dem Ausländer Geld aus der Tasche zu ziehen.
Sommer-
liche Staus
Die Ausländer fliegen zumeist ein, braten brav am Strand
und mieten sich vielleicht mal ein Auto. Die Spanier dage-
gen reisen im Juli und noch verstärkter im August mit
ihrem Pkw an die Küste. Die Bewohner der Großstädte
Sevilla und Huelva fliehen dann vor der innerstädtischen
Hitze in Scharen an die weitläufigen Strände der Costa de
la Luz. Entsprechend voll wird es in jener Zeit. Erschwert
wird die Situation in dieser Zeitspanne an jedem Wochen-
ende. Da herrscht ein kollektiver Aufbruch in allen an-
dalusischen Städten und jeder, der das Pech hat, keinen
Urlaub nehmen zu können, flüchtet an die Strände. Alle,
ich wiederhole, alle playas werden dann okkupiert, jeder
Campingplatz, jedes noch so miese Hotelzimmer, schlicht-
weg alles ist dann besetzt. Und entsprechend eng ist es
dann auch auf den Straßen. Die Spanier starten ihre Fahrt
in die Ferien am gleichen Wochenende, unweigerlich lan-
den alle im Stau, trotzdem wird's gemacht. Und mit schö-
ner Regelmäßigkeit mischen sich dann auch noch die Wo-
chenendausflügler darunter. In der Zeitung heißt es war-
nend: „Bis Mitternacht werden etwa zehn Millionen Bewe-
gungen auf Spaniens Straßen erwartet.“
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