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Die Stadt erstreckt sich über viele Kilometer auf
einer schmalen Landzunge. Ihr alter Kern liegt an
deren Spitze. Daher durchfährt der Besucher
zunächst eine nicht enden wollende Allee von
Hochhäusern, Ampeln und Fabrikanlagen und
fragt sich alsbald, wohin er denn da geraten sei.
Denn Cádiz ist gleichzeitig industrielles Zentrum
mit Werften, Marineanlagen und einer Vielzahl
von Fabriken. Die siedelten sich aber alle fern vom
Zentrum an und dehnten sich über die Jahrzehnte
immer weiter Richtung Festland aus. Da es kein
Ausweichen auf hintere Räume gibt, muss der Be-
sucher heute leider hindurchfahren. Aber der Weg
bis zur Stadtmauer, hinter der sich der zentrale
Kern verbirgt, lohnt sich wirklich. Dort heißt es,
Parkplatz suchen und zu Fuß weiter.
Geschichte
Cádiz feiert sich selbst als älteste Stadt Europas.
Die Phönizier gründeten hier eine erste Ansied-
lung, die sie Gadir nannten. Über den genauen
Zeitpunkt streiten sich die Gelehrten. Die meisten
datieren das Ereignis 1100 oder gar 1200 v. Chr.,
einige Querdenker sprechen vom 9. Jh. v. Chr.
Um 500 v. Chr. kamen die Karthager, 300 Jahre
später die Römer, darüber besteht Einigkeit. Nach-
dem der zweite Punische Krieg geschlagen war
(218-201), fiel die Stadt an den Abgesandten
Roms, der sie in Julia Augusta Gaditana umtaufte.
Dann regierten die Araber ein paar Jahrhunder-
te, bis 1262 König Alfonso sein Banner zwischen
die Stadttore pflanzte, im Sprachgebrauch hieß es:
die Stadt zurückeroberte und befreite.
Mit Kolumbus' Entdeckung Amerikas flossen
die Schätze aus Übersee viele Jahre über den Ha-
fen von Cádiz in die königlichen Schatztruhen.
Ende des 16. Jahrhunderts attackierten Piraten
die Stadt. Vor allem die Briten unter Francis Drake
traten hier unrühmlich in Erscheinung.
Dann passierte einige Zeit nichts Spektakuläres,
bis 1808 die Franzosen kamen. Ein Bruder Napo-
leon Bonapartes regierte In Spanien. In ganz Spa-
 
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