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wegen Unterschlagung verhaftet. Geheimdienst CESID hat
Politiker und sogar den König abgehört.
1996
Neuer Skandal: Die Antiterroreinheit GAL hat ETA-Leute
umgebracht. Einige Polizisten wandern hinter Gitter, Bei
vorgezogenen Neuwahlen gewinnt der konservative
José
María Aznar
von der PP
(Partido Popular),
der „Volkspartei“.
1998
Der ehemalige Innenminister
Barrionuevo
wird verurteilt,
geht tatsächlich ins Gefängnis - wenn auch nur kurz.
1999
Aznar
sitzt fest im Sattel, seinem Motto
„España va bien“
(„Spanien geht's gut“) wird nicht widersprochen.
2000
Das sehen auch die Wähler so, die PP gewinnt die absolu-
te Mehrheit bei den Parlamentswahlen.
2001
Die ETA meldet sich mit Terror zurück, u. a. detonieren
Bomben an den Mittelmeerstränden.
Aznar
beginnt einen
Deregulierungskurs: Unternehmenssteuern sinken, Entlas-
sungen werden erleichtert, Zeitverträge ermöglicht.
2002
Nach weiteren Bomben an der Mittelmeerküste wird die
Partei
Batasuna
verboten, sie gilt als der politische Arm der
ETA.
Aznars
harte Maßnahmen schaffen Jobs, aber es
kommt auch zum landesweiten Generalstreik seit Jahren.
2003
Aznar
steht US-Präsident
Bush
bei dessen Irak-Feldzug treu
zur Seite, gegen die überwältigende Mehrheit der spani-
schen Bevölkerung, die diesen Krieg ablehnt.
2004
In Madrid kommt es drei Tage vor den Parlamentswahlen
in einem Bahnhof zu einem fürchterlichen Bombenan-
schlag. Die Regierung Aznar beschuldigt sofort die ETA,
was diese umgehend dementiert. Kurz vor dem Wahltag
sickert durch, dass es Islamisten waren. Die Konsequenz:
Aznar wird abgewählt, der Sozialist
Zapatero
gewinnt
haushoch. Seine erste Maßnahme: sofortiger Abzug der
1300 spanischen Soldaten aus dem Irak.
2006
Am 1. Juli erhält Spanien eine Verkehrssünderkartei. Jeder
Autofahrer bekommt einen „Kredit“ von 12 Punkten, der
sich nach Verkehrsverstößen reduziert.
Außerdem wird ein Rauchverbot in Lokalen eingeführt,
allerdings mit vielen Ausnahmeregelungen.
2007
Die Urteile im Prozess gegen die Attentäter von Madrid
werden gesprochen. Die 21 Hauptangeklagten werden zu
langjährigen Haftstrafen verurteilt.
2008
Die Parlamentswahl gewinnt die sozialistische Partei PSOE
unter
Zapatero,
verfehlt aber die absolute Mehrheit.
2009
Die Wirtschaftskrise schlägt auch in Spanien zu. Die Ar-
beitslosigkeit steigt auf 26 % (Negativ-Rekord in der EU!)
und die Preise für Immobilien fallen, nachdem das Land
jahrelang einen Boom im Bausektor erlebte. Der Regie-
rungspartei PSOE wurde mangelnde Tatkraft vorgeworfen,
was sich bei der Europawahl in einem knappen Sieg der
konservativen PP (42,2 %) gegenüber der PSOE (38,8 %)
ausdrückte, bei allerdings nur 46 % Wahlbeteiligung.