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schierer Wahnsinn. Die Gelder wurden verpulvert
in Kriegen, in Eroberungszügen durch Amerika
und in der Inquisition, der Verfolgung Anders-
gläubiger. Und nicht zuletzt musste ein Heer von
Müßiggängern unterhalten werden - spanische
Edelmänner, caballeros, arbeiteten schließlich
nicht. Wenig fiel dabei für Andalusien ab.
Carlos V. war es auch, der sich Denkmäler schuf.
Er ließ in die Moschee von Córdoba hinein eine
Kathedrale bauen und direkt neben den mau-
rischen Palästen in der Alhambra einen eigenen
Palast. Beides kann aus heutiger Sicht nur als
störend betrachtet werden. Carlos trat 1556 zu-
rück und verbrachte seine letzten Lebensjahre in
einem Kloster.
In Spanien regierte nun sein Sohn Felipe II. Die-
ser setzte sich selbst ebenfalls ein Denkmal, näm-
lich das riesige Kloster El Escorial bei Madrid. Feli-
pe zog es auch vor, von Madrid aus zu regieren.
Andalusiens Zeit als Machtzentrum war nun zu
Ende. Sieben Jahrhunderte lang war spanische Po-
litik von andalusischem Boden aus betrieben wor-
den, mit Felipe II. endete diese Epoche. Deshalb
seien im Folgenden die wichtigsten Ereignisse der
spanischen Geschichte im Zeitraffer dargestellt.
Andalusien spielte darin bis auf wenige Ausnah-
men nur noch eine Nebenrolle.
Spanische Geschichte im Zeitraffer
1556
Felipe II. wird König.
1559
Die ersten Ketzergerichte in Valladolid und Sevilla, die
Inquisition setzt ein.
1561
Felipe II. verlegt seinen Thron nach Madrid.
1568
Aufstand der Morisken in Granada
1581
In Andalusien herrscht die Pest.
1588
Die „unsinkbare“ Armada geht vor Schottland unter.
1598
Felipe III. wird König.
1605
Der erste Teil vom Don Quichote“ erscheint.
1609
Ausweisungsbeschluss der Morisken
1621
Felipe IV. wird König.
1640
Vergeblicher Aufstand der Katalanen gegen die kastilische
Herrschaft.
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