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de. Die ebene Fläche diente den Altkanariern als
tagoror: Dort fanden Versammlungen der könig-
lichen Berater (guayres) statt. Mit etwas Fantasie
kann man oberhalb der Höhle einen Opferaltar
erkennen. Rinnen und Kanäle lassen darauf
schließen, dass die Altkanarier hier zu Ehren ihres
Gottes Alcorán Milch und Honig vergossen. Die
auf der Rückseite ins Vulkangestein gehauenen
Stufen führen in ein Höhlensystem, in dem wahr-
scheinlich Getreide aufbewahrt wurde.
Ingenio
Die Stadt verdankt ihren Namen der Zuckerindus-
trie, die hier nach der Conquista begründet wurde
( ingenio = „Zuckermühle“). Inzwischen gehört die
Herstellung des weißen Goldes der Vergangen-
heit an, wichtigstes Anbaugut ist die Tomate.
Doch bekannt ist Ingenio vor allem als Zentrum
der Kunststickerei. Schon Ende des 19. Jahrhun-
derts hat sich dieser Wirtschaftszweig entwickelt:
Viele Frauen, als Tomatenpflückerinnen zu Saison-
arbeit verurteilt, waren gezwungen, sich mit Hand-
arbeit ein Zubrot zu verdienen. Die gewebten und
bestickten Stoffe wurden über britische Kaufleute
nach London gebracht, heute erwerben Touristen
die Ware vor Ort.
Im städtischen Museum erhält man Einblick in
die für die Insel typische Hohlsaumstickerei.
Außerdem bietet das Museum eine Sammlung
von Muscheln sowie Steinen vulkanischen Ur-
sprungs, dazu kunstgewerbliche Arbeiten: volks-
tümliche Weihnachtskrippen, eine Marienstatue
aus Vulkangestein und eine von mexikanischen In-
dianern gefertigte Christusfigur aus Maismehl.
Museo de Piedras y Artesanía, GC-100 (Ortsteil Las Me-
jías), www.villadeingenio.org, Mo-Sa 10-18 Uhr, Eintritt
frei.
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