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Es lebten hier ca. 30.000 Menschen berberischer
Herkunft, die sich Canarii nannten. Erst nach fünf
blutigen Jahren gelang es den spanischen Trup-
pen, den Widerstand der Bewohner zu brechen.
Danach wurden viele überlebende Altkanarier zu
Sklaven herabgewürdigt, ihre Kultur ausgelöscht.
Im alltäglichen Sprachgebrauch blieben nur einige
Ortsnamen wie Artenara, Tirajana, Tejeda und Güi
Güí erhalten.
Die Altkanarier hatten ein Gespür für geheim-
nisvolle Orte. Das begreift man, wenn man einige
der in diesem Buch vorgestellten archäologischen
Fundstätten aufsucht. Herrschaftliche Versamm-
lungsplätze gaben den Blick frei auf zerklüftete
Küsten und das Meer. Kollektive Getreidespeicher
wurden in versteckten Höhlen eingerichtet, Op-
ferstätten auf kahlen Berggipfeln platziert - hier
war man dem regenspendenden Gott am nächs-
ten. Bis zum heutigen Tag finden sich im Vulkan-
gestein natürliche Höhlen, die die Altkanarier als
Wohnstätte nutzten. Wo die geologische Struktur
Höhlenbehausungen nicht zuließ, bauten sie
Steinhäuser, die zu kreis- oder ovalförmigen Sied-
lungen angeordnet waren.
Eine sehr gute Einführung in die untergegange-
ne Welt der Altkanarier bietet das Museo Canario
in Las Palmas. Hier befindet sich die größte
Sammlung altkanarischer Mumien und Tongegen-
stände des gesamten Archipels. Einen Besuch
lohnt auch die Cueva Pintada in Gáldar, eine mit
geometrischen Mustern ausgemalten Höhle, das
Höhlensystem Cenobio de Valerón bei Guía und
die Nekropole von Arteara. Eine beliebte Wande-
rung führt zum Roque Nublo, einer bizarren Fels-
formation, an der die Altkanarier ihrem Gott Al-
corán huldigten. Am Eingang zum Barranco de
Guayadeque schuf man ein informatives Museum,
am Roque Bentaiga ein kleines Info-Zentrum.
Im Archäologischen Park Mundo Aborigen:
lebensgroße Modelle von Altkanariern
 
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