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General Franco proklamierte von hier am 18. Juli
1936 den Staatsstreich, heute nächtigen hier, bes-
tens bewacht, hochrangige Militärs.
Die Einkaufsstraße, die wie das gesamte Stadt-
viertel einfach „Triana“ genannt wird, zieht sich ei-
nen Kilometer vom Parque San Telmo bis zum
Theater Pérez Galdós. Der kanarische Dichter
Tomás Morales sah in ihr eine „Kopie kontinentaler
Pracht“, beschrieb sie als „weit, modern, reich und
geschäftig“. Dieses Urteil trifft heute noch zu.
Schuh- und Ledergeschäfte, Boutiquen, Bars und
Banken - und dazwischen ergießt sich ein nicht
enden wollender Menschenstrom.
Nur wenige Passanten schauen die Fassaden
empor, nehmen die Ornamente und floralen Mus-
ter wahr, die sich um Fenster und Balkone ranken.
Es handelt sich hier um eine spanische Variante
des Jugendstils, den Modernismo. Das kanarische
Handelsbürgertum, reich geworden durch Bana-
nen- und Tomatenexport, suchte seiner gewachse-
nen Macht durch diesen neuen Architekturstil
Ausdruck zu verleihen. Der aristokratische Her-
rensitz war passé, Extravaganz kam in Mode. Lei-
der zeigen sich nur wenige der heutigen Besitzer
bereit, Gelder für die dringend notwendige Res-
taurierung der oberen Stockwerke bereitzustellen.
Calle
Triana
Wer das Theater betritt, fühlt sich in die Belle Epo-
que versetzt. Die Wände sind mit Edelholz verklei-
det, der Boden mit Marmor ausgelegt. Ausladen-
de Treppen führen in die oberen Ränge, bunt ge-
staltete Fresken illustrieren kanarische Lebenslust.
Im „Pérez Galdós“ finden Aufführungen im Rah-
men des Opernfestivals statt, dazu Konzerte klas-
sischer Musik, Theater- und Folkloreabende. Nur
schade, dass man auf den oberen Rängen die
Bühne kaum sehen kann!
Theater
Galdós
Teatro Pérez Galdós, Plaza de Stagno 1/Calle Lentini 1,
Tel. 928433805, Ticketverkauf Tel. 902405504, www.tea
troperezgaldos.com
 
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