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Los Tilos - Gran Canarias
letzter Lorbeerwald
Dichter Lorbeerwald erstreckte sich einst über den ge-
samten Norden der Insel: von Agaete über Arucas bis
Telde. Die Bäume waren von Lianen und Efeu um-
kränzt, dichtes Untergebüsch machte ein Durchkom-
men fast unmöglich. In den Jahren der Conquista ver-
steckte sich hier der altkanarische Fürst Doramas; aus
dem Hinterhalt startete er Attacken gegen die spani-
schen Invasoren. Als so gespenstisch empfanden diese
den Wald, dass sie für ihn den Ausdruck „Kathedrale“
schufen.
Bereits fünf Jahrzehnte nach der Conquista waren
weite Teile des Waldes der Rodung zum Opfer gefallen,
um den Brennholzbedarf der Zuckerindustrie zu
decken. Die Zerstörung war so groß, dass per könig-
lichem Dekret jede weitere Abholzung unter Strafe ge-
stellt wurde. Doch erst seit den 1960er Jahren, als die
Landwirtschaft in den Hintergrund trat, wird wieder auf-
geforstet - langsam kann sich der Wald regenerieren.
Auf der nach Guía führenden GC-700 biegt man
nach 2,5 km links ab und fährt auf einem einspurigen
Fahrweg durch „Los Tilos“, den einzigen noch auf Gran
Canaria verbliebenen Lorbeerwald. Der Name ist irre-
führend, denn tilos sind Linden, korrekt müsste es tiles
heißen. Im feuchtdunklen Talgrund wächst eine große
Zahl einzigartiger Pflanzen: An den Bäumen rankt sich
blaublühendes Efeu, Brombeerbüsche, Binsen und
Schilf bilden ein undurchdringliches Dickicht. Im obe-
ren Teil der Schlucht finden sich Exemplare des Benco-
miabaums und der kanarischen Glockenblume. 900 bis
1200 mm Niederschlag fallen hier jährlich!
Fontanales
Das verschlafene Bergdorf Fontanales liegt 8 km
südlich von Moya. Umgeben von Apfel- und Kas-
tanienbäumen zählt es zu den hübschesten der
Nordhälfte. Auf terrassierten Hängen gedeihen
Kresse und Mais, dank des Regenreichtums kann
mehrmals jährlich geerntet werden. Kühe weiden
auf saftigen Wiesen, den Urlauber umgibt das
Geläut von Schafen und Ziegen. In den Wintermo-
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