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„Blütenkäse“ -
eine Käsespezialität
Der
queso de flor
(Blütenkäse) besteht vorwiegend aus Schafsmilch, die
mit
getrockneten Blüten einer Distelart
zum Stocken gebracht wird.
Der Käse wird von Hand zu einem kreisrunden Laib geformt und lagert
auf Rohrgeflechten in trockenen Höhlen. Frühestens 30 Tage nach sei-
ner Herstellung kann er verzehrt werden; er heißt dann
semicurado,
hat
eine gelbliche Rinde, eine weich-cremige Textur und einen leicht herben
Geschmack. Ist er über 60 Tage alt, wird er als
curado
gehandelt, ist be-
deutend fester und hinterlässt einen pikanten Nachgeschmack. Milder
schmeckt
queso de media flor,
der „halbe“, jeweils zur Hälfte mit Tierlab
und Blütensaft angemachte Blütenkäse. Beide Sorten erhielten 2007 die
staatliche Herkunftsbezeichnung
(denominación de origen),
ein
Güte-
siegel für herausragende Molkereiprodukte.
Probieren kann man den
Käse z.B.. auf dem Sonntagsmarkt und natürlich beim „Käsefest“, das am
ersten Maisonntag auf dem Dorfplatz stattfindet.
In der Umgebung
Cenobio
de Valerón
Verlässt man Guía auf der GC-292 Richtung Las
Palmas, kommt erst die Abfahrt Richtung Artenara
(GC-70), nach weiteren 300 m die nach Cenobio
de Valerón (GC-291/Cuesta de Silva). Nach gut
3 km ist das sehenswerte prähispanische Höhlen-
monument erreicht.
In einen halbrunden Felsüberhang haben Altka-
narier
über 200 Höhlen
in den Tuffstein geschla-
gen - sie sind durch Gänge und Treppen mitei-
nander verbunden. Oft liest man, junge altkanari-
sche Adelsfrauen
(harimaguadas)
hätten in den
Höhlen gewohnt, um in klösterlicher Abgeschie-
denheit auf mütterliche Pflichten vorbereitet zu
werden. Seit ein Chronist 1536 diese Geschichte
erfand, wird sie immer wieder aufgetischt - doch
so interessant sie auch klingt, wahr ist sie nicht. In
Wahrheit dienten die Höhlen als
Getreidespei-
cher;
hier wurde gelagert, was dem König als Tri-
but zu zollen war.
Oberhalb der Höhlen befindet sich ein Ver-
sammlungsort altkanarischer Adliger, der so ge-