Environmental Engineering Reference
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Kilogramm Nahrungsmittel enthaltenen Treibhausgasemissionen jedoch fast auf das Drei-
ßigfache empor.
Da Frauen in der Regel weniger essen als Männer und alte Leute weniger als junge, gibt es
von Mensch zu Mensch bereits deutliche Unterschiede. Eine Dauerdiät ist sicher nicht die
richtige Maßnahme zur Reduktion der Kohlendioxidemissionen. Wer jedoch saisonale Pro-
dukte aus der Region aus biologischem Anbau bevorzugt, seinen Fleischkonsum reduziert
und weitgehend auf Konserven und Tiefkühlprodukte verzichtet, kann seine ernährungs-
bedingten Emissionen deutlich reduzieren. Einsparungen von bis zu 30 Prozent sind damit
locker zu erreichen. Wer hingegen durch viel körperliche Arbeit und Sport einen erhöhten
Kalorienbedarf hat und diesen dann auch noch überwiegend durch Tiefkühlprodukte und
Fastfood deckt, kann es sogar schaffen, seine Treibhausgasemissionen aus dem Bereich
der Ernährung zu verdoppeln.
Rund 2,9 Tonnen Kohlendioxid gehen auf das Konto des privaten Konsums. Dieser um-
fasst vor allem Herstellung, Lagerung und Transport von allen Produkten, die nicht dem
Ernährungssektor zuzuordnen sind. Hierzu zählen unter anderem Kleidung, Möbel, Ma-
schinen und Geräte, Papierprodukte, Autos oder Wohngebäude.
Etwa 240 Kilogramm Papier verbraucht jeder Deutsche pro Jahr. Bei der Herstellung von
einem Kilogramm Frischfaserpapier entstehen etwa 1,06 Kilogramm an Kohlendioxid.
Damit entfallen nicht ganz 10 Prozent der Kohlendioxidemissionen des privaten Konsums
alleine auf den Papierverbrauch. Bei der Herstellung von Recyclingpapier sinkt der Ener-
gieverbrauch um rund 60 Prozent und die Kohlendioxidemissionen um etwa 16 Prozent.
Während die Verwendung von Recyclingpapier in den 1980er-Jahren regen Zulauf fand,
führen viele Handelsketten heute überhaupt kein Recyclingpapier mehr, obwohl sich die
Umweltvorteile nicht geändert haben. Ursache hierfür ist die schwache Nachfrage seitens
der Verbraucher. Nicht belegbare Vorurteile, dass Recyclingpapiere Drucker und Kopierer
zerstören oder gar gesundheitsschädlich sind, halten sich hier leider hartnäckig.
www.papiernetz.de
Initiative Pro Recyclingpapier
Generell gilt die Regel: Wer viel konsumiert, verursacht auch hohe Emissionen. Im Durch-
schnitt fallen pro privat konsumiertem Euro rund 4 bis 5 Kilogramm an Kohlendioxid an.
Aber auch hier gibt es erhebliche Einsparmöglichkeiten. Qualitativ hochwertige und lang-
lebige Produkte sparen fast immer signifikante Mengen an Kohlendioxid ein. Sie sind zwar
meist in der Anschaffung teurer, schonen aber durch ihre deutlich längere Lebensdauer
langfristig oft den Geldbeutel und die Umwelt. Die Verwendung von Naturmaterialen ist
zwar nicht immer preiswerter, reduziert aber meist die Treibhausgasemissionen. So ist
beispielsweise der Neubau eines Massivhauses in Deutschland etwa genauso teuer wie ein
Fertighaus. Entsteht das Fertighaus aber in Holzständerbauweise, lassen sich durch den
verstärkten Einsatz von Holz als Baustoff rund 20 bis 30 Prozent an Kohlendioxid-
emissionen einsparen. Damit beläuft sich das Einsparpotenzial schnell auf einige Tonnen.
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